Milliardenhilfe für Griechenland Deutsche Bank voller Tatendrang
26.05.2010, 15:51 UhrUnter Führung der Deutschen Bank will die deutsche Finanzwirtschaft Athen unter die Arme greifen. Doch das Institut hatte viel ehrgeizigere Pläne.
Die Deutsche Bank hat sich an der Rettung Griechenlands aus der Schuldenkrise offenbar stärker beteiligen wollen als bislang bekannt. Vertreter von Deutschlands größter privater Bank hätten Finanzminister Giorgos Papakonstantinou bei einem Treffen Anfang Februar vorgeschlagen, 10 bis 20 Mrd. Euro auf dem Kapitalmarkt für Griechenland einzutreiben, berichtete die "Zeit" unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen. Demnach hatte es zuvor bereits Gespräche zwischen der Deutschen Bank und zwei großen Investoren gegeben, die jeweils 5 bis 8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt haben sollen.
Dem Plan zufolge hätten aus Deutschland 5 Mrd. Euro von der staatlichen Förderbank KfW kommen sollen, berichtete die Zeitung. Aus Frankreich sei eine ebenso hohe Summe von Seiten der staatlichen Bank Caisse des Dépôts et Consignations (CDC), die sich um Staatsfinanzen und Renten kümmert, in Aussicht gestellt worden. Dazu soll es dem Bericht zufolge bereits Kontakt mit der CDC und dem französischen Finanzministerium gegeben haben. Im Gegenzug für die Hilfe hätte Griechenland seinen Staatshaushalt umfassend sanieren sollen.
Dem Bericht zufolge stellte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann Ende Februar dem Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jens Weidmann, den Plan vor. Weidmann habe den Plan jedoch abgelehnt, weil das Konzept aus seiner Sicht gegen die EU-Verträge verstoßen hätte. Unter Beteiligung Ackermanns hatte die deutsche Finanzwirtschaft in den vergangenen Wochen angekündigt, zur Rettung Griechenlands 8 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen. Banken und Versicherungen wollen demnach für die kommenden drei Jahre Kredite und Anleihen in dieser Größenordnung zur Verfügung stellen.
Quelle: ntv.de, dpa