Wirtschaft

Postbank-Übernahme Deutsche Bank wartet auf Aktien

Die Deutsche Bank startet die Komplettübernahme der Postbank. Das Finanzinstitut bietet Postbank-Aktionären 25 Euro je Anteilsschein. Das Übernahmeangebot gilt bis zum 4. November.

Analysten raten den Postbank-Aktionären dazu, das Angebot anzunehmen.

Analysten raten den Postbank-Aktionären dazu, das Angebot anzunehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aktionäre der Deutschen Postbank AG haben noch vier Wochen Zeit, über das Kaufangebot der Deutschen Bank nachzudenken. Die Annahmefrist läuft vom 7. Oktober bis zum 4. November 2010.

Der Angebotspreis beträgt, wie bereits bekannt, 25,0 Euro je Postbank-Aktie. Mit ihrem Übernahmeangebot strebt die Deutsche Bank eine Konsolidierung der Bonner Bank noch in diesem Jahr an. Derzeit hält das Institut 29,95 Prozent der Postbank-Aktien.

Der Kauf der Postbank steht schon lange auf der Agenda: Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann hatte eine Beteiligung an der Bonner Bank kurz vor der Lehman-Pleite im Jahr 2008 eingeleitet. Angesichts der Finanzkrise verhandelte die Bank mit der Deutschen Post dann nochmal nach. Derzeit hält die Post noch 39,5% an ihrer früheren Tochter.

Ein höheres Angebot wird es nicht geben

Die meisten Analysten raten dazu, das Angebot anzunehmen. Ob der Deutschen Bank genügend Postbank-Aktien angedient werden, wird zwar bezweifelt. Ein echtes Hindernis stellt das für die Übernahme jedoch nicht da, denn die Deutsche Bank kann sich auch am Markt mit Postbank-Aktien eindecken. Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass das Angebot noch einmal erhöht wird.

Mit einem Angebot zum jetzigen Zeitpunkt will die Deutsche Bank 1,7 Mrd. Euro sparen. Bei einem Angebot erst im Jahr 2012 hätte sie den freien Aktionären den deutlich höheren Preis je Aktie zahlen müssen, den auch die Deutsche Post für ihre Beteiligung erhält. Insgesamt kostet der Deal die Deutsche Bank jetzt 6,3 Mrd. Euro. So kann die Deutsche Bank den ursprünglich ungünstigen Einstiegszeitpunkt zum Teil wieder wett machen.

Um den Kauf zu stemmen und sich für die strengeren Kapitalvorschriften zu rüsten, platzierte die Deutsche Bank die größte Kapitalerhöhung ihrer Geschichte. Mit Erfolg: Das Angebot kam am Markt sehr gut an. Der Bruttoemissionserlös beläuft sich wie geplant auf 10,2 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen