Wirtschaft

Tipp von Sicherheitsbehörden Deutsche Bank wusste von Razzia

Im April durchsuchen mehr als 100 Steuer-Beamte Büros der Deutschen Bank. Was nach einem harten Schlag aussieht, kommt für die Beschuldigten aber offenbar kein bisschen überraschend.

Da wurde ein wenig telefoniert, schon lief die Sache.

Da wurde ein wenig telefoniert, schon lief die Sache.

(Foto: dpa)

Die Deutsche Bank offenbar vor der bundesweiten Großrazzia wegen Steuerhinterziehung im April vor Durchsuchungen gewarnt worden. Das gehe aus abgehörten Telefongesprächen zwischen Angestellten der Bank hervor, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Mehrere Beschäftigte der Bank, gegen die wegen Steuerhinterziehung in großem Stil ermittelt werde, hätten einander am Abend des 27. April 2010 über eine für den nächsten Tag geplante und dann tatsächlich erfolgte Razzia informiert.

Aus welcher Sicherheitsbehörde dieser Tipp kam, ist dem Bericht zufolge noch nicht bekannt. Das hessische Justizministerium habe auf Anfrage bestätigt, dass die Justiz bereits ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Verletzung des Dienstgeheimnisses eingeleitet habe. Die Deutsche Bank habe sich nicht dazu äußern wollen.

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Am 28. April hatten mehr als 1000 Beamten eine bundesweite Razzia gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher vorgenommen. Steuerfahnder und Bundespolizisten durchsuchten in mehr als 230 Objekten Büros. Den etwa 150 Beschuldigten wird vorgeworfen, den Fiskus um etwa 180 Millionen Euro Umsatzsteuer beim Handel von sogenannten Emissionsrechten betrogen zu haben. Ein Schwerpunkt der Ermittlungen war die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

Laut "Süddeutscher Zeitung" haben die Behörden versucht, bei verdächtigen Firmen insgesamt 700 Millionen Euro sicherzustellen.

Quelle: ntv.de, dpa

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