Wirtschaft

Umsatz- und Gewinnrückgang Deutsche Börse enttäuscht

Im Jahresvergleich steht ein dickes Minus in der Quartalsbilanz.

Im Jahresvergleich steht ein dickes Minus in der Quartalsbilanz.

(Foto: AP)

Die Zurückhaltung der Investoren hat im dritten Quartal zu einem überraschend deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang bei der Deutschen Börse geführt. Von Juli bis September sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 501 Mio. Euro. Das Nettoergebnis stürzte um 38 Prozent auf 158 Mio., operativ verdiente der Börsenbetreiber 244 Mio. Euro. Damit erging es dem Unternehmen schlechter als erwartet: Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 524 Mio. und einem Nettoergebnis von 164 Mio. Euro gerechnet.

Besser sahen die Zahlen jedoch im Vergleich zum vorangegangenen Quartal aus: Da musste die Deutsche Börse nur ein Umsatzminus von drei Prozent verbuchen. "Im dritten Quartal hat sich die Geschäftsaktivität trotz negativer saisonaler Auswirkungen auf dem Niveau des zweiten Quartals stabilisiert", erklärte Unternehmenschef Reto Francioni.

Sparziel steht

Die Deutsche Börse hält an dem Vorhaben fest, im laufenden Geschäftsjahr nicht mehr als 1,28 Mrd. Euro auszugeben. Im dritten Quartal waren Kosten von 307 (Vorjahr: 311) Mio. Euro aufgelaufen. Auch im kommenden Jahr soll die Marke von 1,28 Mrd. Euro nicht überschritten werden, gleichzeitig will das Unternehmen allerdings die Ausgaben für organisches Wachstum erhöhen. Weitere Aussagen zur Geschäftsentwicklung wurden nicht gemacht. Doch schon im Februar hatte Francioni angekündigt, dass dieses Jahr - anders als in den vergangenen Jahren - keine Rekordergebnisse erzielt werden würden.

Die Branche kämpft zurzeit an zwei Fronten: mit niedrigen Umsätzen in Folge der Finanzkrise und härterem Konkurrenzdruck. Da sich die alteingesessenen Börsenbetreiber zunehmend gegen alternative Handelsplattformen wie Chi-X und Turquoise behaupten müssen, hatten die Börsen die Preise gesenkt - wodurch die Gewinne bei den Marktbetreibern dahinschmelzen. Das Ergebnis des weltgrößten Börsenbetreibers, der NYSE Euronext, war im dritten Quartal um ein Drittel gesunken. Konkurrent Nasdaq OMX, zu der neben der amerikanischen Technologiebörse unter anderem auch die Börsen in Stockholm, Helsinki und Kopenhagen gehören, hatte ein Minus von 18 Prozent hinnehmen müssen.

Xetra und Eurex deutlich unter Druck

Vor allem die Unternehmensbereiche Xetra und Eurex drückten die Konzernbilanz des Frankfurter Marktbetreibers: Im Kassageschäft (Xetra) wurde im dritten Quartal ein Umsatzrückgang von 37 Prozent auf 63 Mio. Euro verbucht, die Zahl der Transaktionen ging um ein Viertel auf 42 Mio. zurück. Das Handelsvolumen brach sogar um die Hälfte auf 266 Mrd. Euro ein. An der Terminbörse Eurex sanken die Erlöse um 26 Prozent auf 192 Mio. Euro. Besser lief dagegen das Geschäft der Luxemburger Tochter Clearstream, über die der Wertpapierhandel abgewickelt und abgerechnet wird: Die Umsatzerlöse sanken um sieben Prozent auf 177 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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