Wirtschaft

Preistreiber Energie Deutsche Inflationsrate steigt

Die Autofahrer müssen wieder mehr bluten.

Die Autofahrer müssen wieder mehr bluten.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Deutschland erreicht die Inflationsrate im August die Marke von 2,0 Prozent. Verantwortlich dafür sind die kräftig gestiegenen Preisen für Kraftstoffe und Heizöl. Die EZB spricht von stabilen Preisen bei Werten von knapp unter zwei Prozent.

Steigende Benzinpreise haben die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit April getrieben. Waren und Dienstleistungen kosteten im August durchschnittlich 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Es war der erste Anstieg seit Februar. Im Juni und Juli lag die Inflationsrate noch bei 1,7 Prozent. "Die Gründe liegen vor allem in den kräftig gestiegenen Preisen für Kraftstoffe und Heizöl", schrieben die Statistiker. Analysten hatten nur einen Wert von 1,8 Prozent erwartet. Viele Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrisiken zunehmen. "Für die kommenden Monate droht an der Preisfront weiteres Ungemach", sagte Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel.

Die EZB spricht von stabilen Preisen bei Werten von knapp unter zwei Prozent. Zuletzt lag die Teuerung im April mit 2,1 Prozent über dieser Marke. Von Juli auf August zogen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent an. Details wollen die Statistiker am 12. September veröffentlichen.

Ölpreis bestimmt Inflation

"Derzeit bewegt vor allem das Auf und Ab des Ölpreises die Inflationsrate", betonte Commerzbank-Expertin Ulrike Rondorf. Bereinigt um die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel liege die Inflation nur bei rund 1,1 Prozent. Das sei der niedrigste Wert seit März 2011 und ein Beleg für die schwächelnde Konjunktur, sagte die Analystin. Wegen steigender Löhne und Gehälter würden die Verbraucherpreise aber mittelfristig auf breiter Front um mehr als zwei Prozent im Jahr steigen.

Zudem könnten nach der Energie bald Nahrungsmittel zum nächsten Preistreiber werden, betonte Bargel. Außerdem könnten die Preise zulegen, sobald die Wirtschaft wieder Tempo aufnimmt. "Der Inflationsdruck dürfte zunehmen, wenn die Konjunkturdynamik wie von uns erwartet gegen Jahresende wieder anzieht."

Vor allem beim Tanken und Heizen spüren die Verbraucher derzeit den höheren Ölpreis. Kraftstoffe etwa in Bayern kosteten zehn Prozent mehr als vor einem Jahr, Heizöl verteuerte sich um fast 14 Prozent. Binnen Wochenfrist gab es allerdings ein bisschen Entlastung an der Zapfsäule. Ein Liter E10 kostet nach Angaben des ADAC derzeit durchschnittlich 1,68 Euro an Markentankstellen und freien Stationen. Dies sei ein Rückgang um 1,1 Cent zur Vorwoche. Diesel habe sich um 0,9 Cent auf 1,53 Euro pro Liter verbilligt.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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