Logistiker legt Zahlen vor Deutsche Post sollte liefern
11.03.2014, 18:12 Uhr
Es sollten solide Zahlen werden, die der Konzern für 2013 verkündet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Deutsche Post dürfte beim 2013er-Fazit nicht für negative Überraschungen sorgen: Der Online-Handel wächst, und das Porto ist gestiegen. Beides sollte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
Die Zuwachsraten im Onlinehandel dürften der Deutschen Post im vergangenen Jahr zu soliden Geschäften verholfen haben. Daher sollte der Dax-Konzern bei seiner Zahlenvorlage am Mittwoch auch einen höheren Gewinn verkünden. Im Schnitt rechnen Analysten mit einem Gewinnanstieg um 13 Prozent auf 1,876 Milliarden Euro.
Allerdings erwarten sie zugleich einen Umsatz leicht unter Vorjahresniveau. Damals hatte der Bonner Konzern 55,5 Milliarden Euro erlöst. Im vergangenen Jahr dürfte das Unternehmen vor allem unter negativen Währungseffekten gelitten haben. Dieses Schicksal teilen die Bonner dann mit etlichen Dax-Schwergewichten - darunter Adidas und Continental.
Analysten erwarten höheres Ebit
Zuwächse dürfte es indes beim operativen Ergebnis (Ebit) geben. Experten prognostizieren hier einen Anstieg um durchschnittlich sieben Prozent auf 2,854 Milliarden Euro. Die Post selbst hatte als Ziel 2,75 Milliarden bis 3 Milliarden Euro angepeilt. Die Prognose habe sich auch nach dem Jahresende nicht geändert, hatte Finanzchef Larry Rosen zu Jahresbeginn gesagt. Damit dürfte es ein Zieleinlauf inmitten des angestrebten Korridors werden.
Rückenwind auf dem Weg zum Erreichen des Jahresziels sollte der Post ferner das Weihnachtsgeschäft gegeben haben. Der Konzern profitierte dabei auch vom Boom des Internet-Handels in Deutschland. Kunden bestellen Waren bei Online-Händlern wie Amazon, die Post liefert diese dann aus. "Wir sind weiter kräftig gewachsen, nicht zuletzt dank des anhalten E-Commerce-Booms", hatte Rosen bilanziert.
Dividende dürften steigen
Das Paketvolumen habe wie erwartet "weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau" gelegen. Dies habe sich auch in der Größe der Belegschaft niedergeschlagen: Die Post habe jüngst rund 5000 unbefristete neue Stellen in Deutschland geschaffen. Und eine Ende des steigenden Sendungsaufkommens sei nicht in Sicht: "Der Paketmarkt hierzulande dürfte in den nächsten Jahren um jährlich fünf bis sieben Prozent wachsen", erklärte Rosen.
Zudem profitierte die Briefsparte 2013 auch von gestiegenen Porto. Und das einstige Sorgenkind sollte sich künftig weitere Sympathien bis hin zum Liebling erwerben - denn zu Beginn des laufenden Jahres legte das Unternehmen nach und hob des Porto erneut an. Zudem haben die Aufseher die Weichen für weitere Portoerhöhungen gestellt und dabei einen Vorschlag zur Preisregulierung vorgelegt, der dem Dax-Konzern für die kommenden fünf Jahre deutlich mehr Spielraum für Preiserhöhungen gibt. Im Sommer hatte das Unternehmen angekündigt, die Portopreise künftig im Einklang mit der Inflationsrate anheben zu wollen.
Von den soliden Geschäften sollten dann auch die Aktionäre profitieren - hier sehen Marktteilnehmer eine um 6 auf 76 Cent je Anteilsschein erhöhte Dividende. Überhaupt dürften Anleger mit dem Papier zuletzt viel Freude gehabt haben: Seit Ende 2012 geht es stetig bergauf - und zwar deutlich. Allerdings hat das Papier nun auch erst seinen Stand von 2007 und damit von vor Beginn der Finanzkrise erreicht.
Unternehmen zeigt sich zuversichtlich
Rosen hatte sich bei einer Investorenkonferenz zu Jahresbeginn auch optimistisch zu 2014 geäußert. Den Wettbewerbern sollen weitere Marktanteile abgejagt werden. Zudem sollte der Logistikriese auch von der anziehenden Konjunktur profitieren. Alles in allem blicke der Konzern "zuversichtlich nach vorne", hatte Finanzchef Larry Rosen bei einer Investorenkonferenz erklärt.
Mit einer konkreten Prognose wagte sich Rosen indes nicht vor. Der Konzern sehe für 2014 aber weder enorme konjunkturelle Verbesserungen noch größere Risiken. Die Post sei auf "einem sehr guten Weg", 2015 das Mittelfrist-Ziel eines operativen Ergebnisses (Ebit) von 3,35 Milliarden bis 3,55 Milliarden Euro zu erreichen.
Eigenes Bezahlsystem am Start
Erst zu Wochenbeginn hatte die Post zudem den Einstieg in das Wachstumsfeld Bezahl-Dienste in Aussicht gestellt und dazu das System Paysmart angekündigt. Dieses soll ohne eine Kassenintegration auskommen. Das hat den Vorteil, dass es von jedem Händler ohne technische Aufrüstung eingesetzt werden kann.
Der Kunde muss zum Bezahlen seine PIN in der App eingeben und dann einen QR-Code einscannen, der im Geschäft angebracht ist. Dieser identifiziert den Laden und die Kasse. Dann muss der Kunde eine vom Händler genannte Zahl aus einer TAN-Liste sowie den Betrag in die App eintippen. Bei erfolgreicher Abbuchung wird dem Käufer eine Bestätigung mit zwei Piktogrammen angezeigt, die er dem Händler zeigen muss.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ