Wirtschaft

"Mit Siebenmeilenstiefeln" Deutsche Wirtschaft ist auf Touren

Die Wirtschaftsinstitute sind mit ihren Voraussagen hochgegangen und auch die Analysten sagen für dieses Jahr ein ordentliches Wachstum voraus. Nun gibt auch die Bundesregierung ihre Zurückhaltung auf: Sie erwartet für 2011 ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent. Wirtschaftsminister Brüderle nimmt sogar das Wort "sensationell" in den Mund.

Es wird in Deutschlabnd wieder kräftig angepackt.

Es wird in Deutschlabnd wieder kräftig angepackt.

(Foto: dapd)

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 1,8 auf 2,3 Prozent kräftig erhöht. Deutschland sei mit "sensationellen Zahlen" in Europa am besten durch die Krise gekommen, sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts. "Wir gehen mit Siebenmeilenstiefeln voran, manch andere trotten im Gänsemarsch hinterher", so der FDP-Politiker.

Laut Brüderle hat die deutsche Wirtschaft 2010 das Comeback des Jahres hingelegt: "Mit einem Rekordwachstum von 3,6 Prozent hat uns die Wirtschaft aus dem Konjunkturkeller katapultiert." Auch 2011 werde ein gutes Jahr.

Neben dem Export, der um 6,5 Prozent zulegt, werde das Wachstum zu über drei Vierteln von der Binnennachfrage gestützt. Die Deutschen, mit Jobsicherheit und mehr Lohn im Portemonnaie, stecken viel mehr Geld als früher in den Konsum. Die real verfügbaren Einkommen der Bürger werden 2011 um 3,4 Prozent steigen, sagte Brüderle, der sich für weitere Steuersenkungen aussprach. Im Gegensatz zu einigen Experten sieht die Regierung kaum Inflationsgefahren: Die Teuerung werde im Schnitt bei moderaten 1,8 Prozent liegen.

Mehrere Unwegbarkeiten

Beachtlich sei, dass so viele sozialversicherungspflichtige Stellen und Vollzeitarbeitsplätze geschaffen würden. Im Jahresschnitt werde die Zahl der Arbeitslosen mit 2,94 Millionen unter der 3- Millionen-Schallmauer liegen. Die Quote sinke von 7,7 auf 7,0 Prozent, sagte Brüderle. 2011 werde es mit 40,8 Millionen so viele Beschäftigte wie nie zuvor in der Bundesrepublik geben.

Gefährlich für das Wachstum könnten eine schwächere Weltwirtschaft und die Euro-Krise werden. Brüderle unterstrich, dass Deutschlands Wohlstand entscheidend am Euro hänge. Schuldenländer müssten strenge Auflagen akzeptieren.

Deutschland wird in diesem Jahr mit einem Staatsdefizit von 2,5 Prozent die Drei-Prozent-Grenze des EU-Stabilitätspakts einhalten. 2010 war die Marke erstmals seit fünf Jahren mit 3,5 Prozent wieder verletzt worden. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen haben über Jahrzehnte einen Schuldenberg von 1,8 Billionen Euro aufgetürmt.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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