GfK: Konsumklima steigt Deutsche gönnen sich wieder was
25.01.2011, 08:52 UhrDie Verbraucherstimmung steigt nach einem kurzen Dämpfer im Vormonat wieder. Für den Januar verharrt der von der GfK errechnete Konsumklimaindex zwar auf dem Dezember-Stand bei 5,5 Punkten, wird im Februar allerdings voraussichtlich auf 5,7 Punkte steigen.

Das Plus beim Konsumklimaindex "liegt in erster Linie daran, dass sich die Anschaffungsneigung noch einmal steigern konnte".
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Die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern hat sich im Januar nach einem leichten Rückgang im Vormonat wieder aufgehellt. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mitteilte, zeigten sich die Konjunkturerwartungen stabil, während die Anschaffungsneigung trotz leichter Einbußen bei den Einkommenserwartungen spürbar zulegte. Der Gesamtindikator prognostiziert für Februar einen Wert von 5,7 Zählern nach revidiert 5,5 (vorläufig: 5,4) Punkten für Januar. Volkswirte hatten für Februar eine Stagnation bei 5,4 Zählern prognostiziert.
Auch zu Jahresbeginn behalten die deutschen Konsumenten laut GfK ihren ausgeprägten Konjunkturoptimismus. Die Konjunkturerwartung bleibt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 58,8 Punkten. Die dynamische Entwicklung dieses Indikators zeigt sich vor allem im Jahresvergleich, denn gegenüber Januar 2010 verzeichnet er ein Plus von gut 57 Punkten. Die Konjunkturforscher begründeten den Konjunkturoptimismus unter anderem mit der Arbeitsmarktentwicklung. "Der gegenwärtig stattfindende Beschäftigungsaufbau wird im Laufe des Jahres für einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit sorgen", meinten sie.
Einkommenserwartung nur leicht gesunken
Die Einkommenserwartung muss im Januar zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 2,6 Punkten fallen diese jedoch vergleichsweise bescheiden aus. "Mit einem aktuellen Wert von 37,7 Punkten liegt der Indikator immer noch auf einem sehr guten Niveau", so die GfK, die darauf verwies, dass im Vergleich zum Januar 2010 immer noch ein Plus von gut 25 Zählern zu Buche stehe.
Die Anschaffungsneigung kann das Minus aus dem Vormonat im Januar mehr als kompensieren. Der Indikator legt um 8 Punkte zu und weist nun mit 41,8 Zählern den höchsten Stand seit Dezember 2006 auf. Damit zeige der Trend der Konsumneigung zu Jahresbeginn wieder deutlich nach oben, und die anhaltende Belebung auf dem Arbeitsmarkt und die damit einhergehende schwindende Angst vor Jobverlust stimuliere die Kauflaune der Konsumenten, analysierte die GfK.
Kauflaune stärkt die Binnennachfrage
Zusammenfassend und mit Blick auf den Anstieg des Gesamtindikators meinen die Konsumforscher, die Binnennachfrage, und hier insbesondere der Konsum, würden damit zu einem zunehmend wichtigeren Faktor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. "Die Konjunktur in Deutschland erhält neben dem Export ein starkes zweites Standbein und ist damit nicht ausschließlich von Erfolg oder Misserfolg der Ausfuhren abhängig", hielten sie fest. Deutschlands weitere wirtschaftliche Entwicklung stehe auf einem breiteren Fundament und habe damit die Chancen auf eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung spürbar verbessert.
Kritiker verweisen auf die Gefahren
Die Stimmung der Verbraucher bessert sich seit Monaten, doch Euro-Schuldenkrise und Preissteigerungen könnten die Kauflust der Deutschen noch bremsen und dem Wirtschaftsaufschwung damit in die Suppe spucken. Davor warnt Rolf Bürkl von der Gesellschaft für Konsumforschung.
Eine Verschärfung der Schuldenkrise würde sich vermutlich negativ auf die Stimmung bei den Verbrauchern auswirken, sagte Bürkl. Die Konjunkturerwartungen gingen dann herunter. Sollten die Bürger zudem das Gefühl bekommen, dass sie überwiegend für die Bewältigung der Schuldenkrise zu zahlen haben, dann habe auch das Auswirkungen auf die Konsumneigung.
Quelle: ntv.de, ddi/DJ/AFP/dpa