Wirtschaft

Kursrutsch in Südkorea Deutscher Bank droht Sperre

Der Deutschen Bank droht Medienberichten zufolge in Südkorea eine teilweise Aussetzung des Brokergeschäfts wegen angeblicher Marktmanipulation und des Vorwurfs irregulärer Handelsgeschäfte. Die Finanzaufsicht des Landes diskutiere eine Aussetzung über sechs Monate, heißt es.

Die Finanzaufsicht nimmt die Kurse vom 11. November genauer unter die Lupe.

Die Finanzaufsicht nimmt die Kurse vom 11. November genauer unter die Lupe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil die Deutsche Bank mutmaßlich für den plötzlichen Kurssturz an der Börse Seoul im November 2010 verantwortlich ist, wird sie möglicherweise für sechs Monate vom Freihandel (OTC) mit Finanzderivaten in Südkorea ausgeschlossen. Die Nachrichtenagentur Yonhap Infomax zitiert einen namentlich nicht genannten Vertreter von Deutsche Securities Korea mit der Aussage, die Finanzaufsicht FSS habe sein Institut über einen solchen Plan unterrichtet.

Laut Yonhap will die Finanzaufsicht auch die Staatsanwaltschaft des Landes einschalten, dem Vorwurf der Marktmanipulation durch die Deutsche Bank nachzugehen. Die Strafverfolgungsbehörde habe aber schon selbst eine interne Untersuchung angestoßen.

Die Financial Services Commission als Oberbehörde der FSS erklärte demgegenüber, sie habe die Deutsche Bank über mögliche Strafen in Kenntnis gesetzt, damit sich das Institut vorbereiten könne. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Ein Ausschuss der FSC hat das letzte Wort.

Zufall oder Manipulation?

Die Aufsichtsbehörden in Südkorea prüfen seit Monaten, inwieweit die Hongkong-Tochter der Deutschen Bank und ihre Wertpapiersparte in Südkorea an Marktmanipulationen oder unfairen Handelspraktiken beteiligt waren, die am 11. November zu einem plötzlichen Sturz der Aktienkurse auf breiter Front geführt hatten.

In den letzten zehn Handelsminuten jenes Tages war der Aktienindex Kospi um 48 Punkte eingebrochen. Marktteilnehmer hatten gezielt Preisunterschiede am Spot- und am Futures-Markt im Arbitragehandel ausgenutzt und Verkaufsaufträge ausländischer Investoren im Volumen von umgerechnet knapp 1,6 Mrd. Euro platziert. Insgesamt verlor der Kospi am 11. November 53,12 Punkte bzw 2,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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