Attraktivster Standort Europas Deutschland nicht zu toppen
04.06.2009, 15:31 UhrDeutschland kann einer Studie zufolge seinen Platz als beliebtester Standort in Europa auch in der Wirtschaftskrise verteidigen. In einer Rangliste der weltweit attraktivsten Standorte kommt Deutschland wieder auf Rang sechs.
Das teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zu einer Umfrage unter mehr als 800 Unternehmen mit. Bereits 2008 stand Deutschland an der Spitze der Liste. Ebenfalls auf Spitzenplätzen halten sich wie im Vorjahr China, die USA und Indien.
Allerdings mussten die Schwellenländer China und Indien wie auch Russland zum Teil deutliche Einbußen hinnehmen, während Westeuropa insgesamt wieder besser bewertet wird. Grund dafür sei, dass viele Unternehmen aus den westlichen Industrienationen derzeit in erster Linie damit beschäftigt seien, das eigene Überleben zu sichern und die bestehenden Märkte zu verteidigen, sagte Ernst & Young-Experte Peter Englisch. Die wenigsten seien dagegen daran interessiert, neue Absatzmärkte etwa in Schwellenländern zu erschließen.
Sicher durch die Krise
Innerhalb Europas behauptet Deutschland in der Rangliste der Manager seinen Spitzenplatz. Die Unternehmenschefs trauen der Bundesrepublik zu, gut durch die Krise zu kommen. 86 Prozent gingen davon aus, dass die gegenwärtigen Turbulenzen erfolgreich bewältigt werden könnten, hieß es in der Studie. 43 Prozent schrieben Deutschland sogar die besten Voraussetzungen zur Krisenbewältigung unter allen europäischen Ländern zu.
Dabei spiele möglicherweise eine Rolle, dass in den vergangenen Jahren Erfolge beim Abbau des Haushaltdefizits oder der Senkung der Lohnstückkosten erreicht worden seien, sagte Englisch. Entscheidend sei nun, wie lange die Krise andauere.
Sollte die Weltwirtschaft bereits im kommenden Jahr wieder wachsen, dürfte sich Deutschland auch schnell erholen. Bei einer längeren Durststrecke drohten dagegen größere Probleme und Ausfälle, die in einem Aufschwung nicht mehr kompensiert werden könnten, sagte Englisch.
Quelle: ntv.de, afp