Wirtschaft

Bernotats Sparpläne Dicke Luft bei Eon

Die Sparpläne des Eon-Managements haben Tausende von Beschäftigten auf die Straße getrieben. Aus Angst vor einem Stellenkahlschlag demonstrierten Mitarbeiter des Energieriesen aus ganz Deutschland vor der Zentrale in Düsseldorf.

Einmalige Aktion in der Eon-Geschichte.

Einmalige Aktion in der Eon-Geschichte.

(Foto: AP)

Die Sparpläne des Eon-Managements haben Tausende von Beschäftigten auf die Straße getrieben. Aus Angst vor einem Stellenkahlschlag demonstrierten Mitarbeiter des Energieriesen aus ganz Deutschland vor der Zentrale in Düsseldorf. Die Aktion ist einmalig in der Geschichte des Konzerns.

Mit Transparenten wie "Global investieren - Lokal ruinieren" und "Unsere Arbeitsplätze dürfen nicht verloren gehen" machten die Arbeitnehmer ihrem Unmut Luft. Verdi-Bundesvorstand Sven Bergelin forderte vom Management, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. Er verwies darauf, dass Eon 2008 einen bereinigten operativen Konzerngewinn von 9,9 Mrd. Euro eingefahren und die Dividende um fast zehn Prozent erhöht hat.

Verdi befürchtet, dass der Dax-Konzern weltweit 9000 Stellen streichen könnte. Die Polizei sprach von rund 5000 Demonstranten, darunter auch Mitarbeiter ausländischer Eon-Töchter. Eine derartige Protestveranstaltung hat es bei dem Unternehmen noch nicht gegeben. Die Energiebranche ist bislang von der Finanzkrise nur begrenzt betroffen, sieht sich aber durch zunehmenden Wettbewerb und Regulierung unter Druck.

Warten auf Einigung

Wulf Bernotat will die Kosten drücken.

Wulf Bernotat will die Kosten drücken.

(Foto: AP)

Ein Eon-Sprecher bezeichnete es als Ziel, in den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. Eine Einigung gebe es zwar noch nicht, diese könne aber bis Anfang Juli erzielt werden. Konzernchef Wulf Bernotat hatte das Sparprogramm im Frühjahr angekündigt. Die Pläne sehen vor, mit Produktivitätssteigerungen und dem Abbau von Bürokratie die Kosten bis 2011 um bis zu 1,5 Mrd. Euro zu drücken. 1,1 Mrd. Euro davon entfallen auf reine Sparmaßnahmen. Auch Konkurrent RWE schnallt den Gürtel enger, bei ihm geht es um 1,2 Mrd. Euro.

Der Demonstrationsaufruf von Verdi sorgte für Zwist mit der Konkurrenzgewerkschaft IG BCE. "Eine Demonstration zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für nicht sachgerecht", sagte IG-BCE-Vertreter Wolf-Rüdiger Hinrichsen gegenüber Reuters. Die Gespräche mit dem Vorstand über ein Eckpunktepapier verliefen konstruktiv, fügte Hinrichsen hinzu, der auch stellvertretender Konzernbetriebsratschef ist.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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