Rettungskonzept für Opel Die Pläne von Magna
22.05.2009, 16:55 UhrWenn es nur nach der Bundesregierung ginge, dann hätte das Konsortium um den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna im Wettstreit um den Einstieg bei Opel offenbar die besten Karten.
Künftige Anteilsstruktur
GM und die russische Sberbank sollen je 35 Prozent der Anteile halten. 20 Prozent will sich Magna sichern und mit zehn Prozent sollen sich die Opel-Mitarbeiter beteiligen. Auch ein Einstieg der Händler ist laut Magna-Co-Chef Siegfried Wolf möglich. Sie könnten sich gemeinsam mit den Mitarbeitern beteiligen. Der russische Hersteller GAZ will hingegen nicht bei Opel einsteigen und lediglich als industrieller Partner fungieren.
Finanzierung
Das Konsortium benötigt für seinen Einstieg staatlich verbürgte Kredite zwischen vier und fünf Milliarden Euro. Zusätzlich wollen die Investoren - entsprechend ihrem künftigen Anteil - gemeinsam 500 bis 700 Millionen Euro aus eigener Tasche in Opel investieren.
Arbeitsplätze
Mit den Plänen vertrauten Personen zufolge sieht das Konzept den Abbau von rund 10.000 Stellen in Europa vor. Laut "Rheinischer Post" soll mit 2500 Jobs ein Viertel davon in Deutschland wegfallen. Am schwersten betroffen sei mit 2200 Stellen das Werk in Bochum, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Standorte
Die Investoren um Magna garantieren den Erhalt aller deutschen Opel-Werke. In ihnen sollen auch künftig nur Wagen der Marke Opel vom Band rollen, während in anderen GM-Werken in Europa künftig auch andere Marken Einzug halten könnten. Gefährdet sind jedoch die Werke in Antwerpen in Belgien und ein Standort in Großbritannien.
Unternehmensführung
An der Spitze des neuen Unternehmens soll nach Vorstellung von Magna der jetzige GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster stehen. Der Hauptsitz soll in Rüsselsheim bleiben.
Strategie
Das Konsortium um Magna will mit Opel vor allem den russischen Markt erobern. Hier erhofft sich Magna-Co-Chef Wolf kurzfristig einen Marktanteil von über 20 Prozent. Dabei zählt die Bietergemeinschaft insbesondere auf die Kompetenz des russischen Herstellers GAZ.
Quelle: ntv.de, Angelika Gruber, rts