Wirtschaft

Gedämpfter Optimismus Dienstleister-Wachstum gedrosselt

Der Aufschwung bei den deutschen Dienstleistern hat im Oktober an Tempo verloren. Die Firmen berichteten über eine gedämpfte Nachfrage und eine nur schleppend in Gang kommende Konjunktur, wie die Marktforscher von Markit zu ihrer Umfrage unter etwa 500 Firmen mitteilten.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Zugleich bewerteten sie ihre Aussichten nicht mehr ganz so optimistisch wie noch in den Vormonaten, wenngleich sich ihre Gewinnsituation leicht verbesserte.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel auf 50,7 (Erstschätzung: 50,9) von 52,1 Zählern im September und lag damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das Barometer signalisierte bereits den dritten Monat in Folge anziehende Geschäfte, diesmal sogar in allen sechs Service-Bereichen. Die Aufträge legten sogar so stark zu wie seit 15 Monaten nicht. "Zahlreiche Firmen gaben allerdings an, dass dies teilweise nur durch zusätzliche Preisnachlässe erreicht werden konnte", schrieben die Forscher.

Angesichts der belebten Nachfrage bauten die Firmen unter dem Strich keine Stellen ab. Allerdings gab es kein einheitliches Bild: So fielen bei Hoteliers und Gastwirten sowie in der Transportbranche am häufigsten Arbeitsplätze weg, auch die Finanzbranche strich Jobs. Begründet wurde dies mit Überkapazitäten. Dagegen stellten die Firmen neue Mitarbeiter ein, die Expansionspläne hegten.

Die Aussichten für die kommenden zwölf Monate beurteilten die Firmen überwiegend optimistisch, wenn auch nicht mehr ganz so zuversichtlich wie in den vergangenen beiden Monaten. "Die Firmen mit positivem Ausblick gründen ihre Hoffnungen auf eine generelle Konjunkturbelebung, in deren Fahrwasser es ihnen auch gelingen sollte, weitere Neu- und Folgeaufträge an Land zu ziehen", schrieben die Forscher.

Sorgenkind Spanien

Auch in der Euro-Zone haben die Dienstleister ihre Geschäfte im Oktober so stark ausgeweitet wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,6 Punkte von 50,9 Zählern im September und erreichte damit den höchsten Stand seit Dezember 2007. In einer ersten Schätzung hatten die Forscher noch einen Anstieg des Barometers auf 52,3 Punkte vorhergesagt.

Allerdings zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern: So war das Wachstum in Frankreich so stark wie seit 20 Monaten nicht mehr, und erstmals seit 23 Monaten konnten sich auch die Dienstleister Italiens aus der Rezession befreien. In Deutschland signalisierte das Barometer dagegen ein deutlich geringeres Wachstum als im Vormonat, und in Spanien gingen die Geschäfte den 22. Monat in Folge zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie zuvor.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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