Wirtschaft

Aktienknick und Datenpanne Doppelter Ärger für Facebook

Geht die Talfahrt weiter?

Geht die Talfahrt weiter?

(Foto: dpa)

Nachdem die Zweifel eines US-Wirtschaftsmagazins die Facebook-Aktie zum Wochenstart tief ins Minus drücken, folgt nun neuer Ärger für das Unternehmen: Paris fordert von Facebook die Aufklärung einer möglichen Datenpanne. Es geht um private Nachrichten, die allzu öffentlich wurden.

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Die französische Regierung hat von Facebook Aufklärung über Berichte verlangt, wonach private Nachrichten auf den Profilen von Nutzern des Internet-Netzwerks öffentlich zu sehen waren. Es müssten "umgehend klare und transparente Erklärungen" an die Datenschutzbehörde CNIL übermittelt werden, erklärten Industrieminister Arnaud Montebourg und seine für digitale Wirtschaft zuständige Kollegin Fleur Pellerin. Der Schutz privater Daten in der digitalen Welt sei von großer Wichtigkeit, beim Umgang mit solchen Daten mangele es Anbietern wie Facebook aber an Transparenz.

Ein Bericht in der kostenlosen französischen Tageszeitung "Metro" hatte zuvor für Wirbel bei Internetnutzern vor allem in Frankreich, aber auch in anderen Ländern gesorgt. Demnach waren bei einigen Facebook-Nutzern zwischen 2007 und 2009 privat verschickte Nachrichten auf den einsehbaren Profilseiten der Nutzer zu sehen. Die Profilseiten auf Facebook sind seit diesem Jahr chronologisch in der sogenannten Timeline angeordnet.

Kleiner Irrtum, keine Panne

Facebook dementierte umgehend eine Datenpanne: Eine "kleine Zahl von Nutzern" sei irrtümlich davon ausgegangen, dass alte private Nachrichten auf der Timeline erschienen seien. Tatsächlich handle es sich um damals auf den Profilseiten veröffentlichte Nachrichten, sogenannte Posts, die immer schon sichtbar gewesen seien.

Zuvor ließ ein kritischer Bericht des einflussreichen Finanzmagazins "Barron's" die Facebook-Aktie an der New Yorker Börse einbrechen. Der Kurs sank am Montag um rund neun Prozent, der Wert der Aktie lag bei Handelsschluss bei 20,36 Dollar.

"Barron's" hatte am Wochenende die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens infrage gestellt und die Facebook-Aktie, die seit dem Börsenstart im Mai bereits um 40 Prozent an Wert eingebüßt hat, als nach wie vor überbewertet bezeichnet. Der angemessene Wert liege womöglich bei nur 15 Dollar, schrieb das Magazin.

Quelle: ntv.de, sla/AFP

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