Milliardeneinnahmen geplant Dow Chemical veräußert Sparten
24.10.2013, 18:29 Uhr
Dow-Chemical-Werk in Freeport/Texas.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der US-Chemieriese Dow Chemical befindet sich derzeit im Umbau. Konjunkturanfällige Bereiche sollen möglichst schnell verkauft werden. Die Zahlen für das dritte Quartal liegen Umsatz und Gewinn unter den Erwartungen der Analysten.
Dow Chemical forciert wegen schwacher Geschäfte in besonders konjunkturanfälligen Sparten seine Verkaufspläne. Der größte US-Chemiekonzern will mit der Trennung von Unternehmensteilen mindestens drei bis vier Milliarden Dollar einnehmen, wie der BASF-Rivale mitteilte. Mit den Zahlen zum dritten Jahresviertel enttäuschte der Konzern aus Midland/Michigan die Investoren. Dow-Chemical-Aktien verloren an der Wall Street.
Das Unternehmen erwägt, sich von Geschäften mit Epoxid-Harzen, Chlor-Derivaten und Bauchemiegeschäften in Europa zu trennen. Die Sparten steuerten zuletzt rund sechs Milliarden Dollar zum Jahresumsatz bei. Wettbewerber wie BASF und DuPont sowie eben auch Dow Chemical drängen stärker in Boom-Bereiche wie Saatgut und Pflanzenschutz, die Schwankungen in den Rohstoffpreisen weniger stark spüren.
Seit 2009 hat sich der Chemie-Riese bereits von Bereichen mit Umsätzen von zusammen acht Milliarden Dollar getrennt. Erst unlängst verkaufte Dow Chemical Polypropylen- und Katalysatoren-Geschäfte an den US-Konkurrenten W.R. Grace für 500 Millionen Dollar.
Unter den Analystenerwartungen
Im dritten Quartal sprang zwar der Konzerngewinn um 20 Prozent auf 594 Millionen Dollar in die Höhe. Pro Aktie stand aber nur ein Gewinn von 50 Cent in den Büchern - Analysten hatten vier Cent mehr erwartet. Starke Pflanzenschutz-Geschäfte in den Märkten Lateinamerikas schoben das Ergebnis an. Auch das Kunststoffgeschäft in den USA stach heraus, das in Folge des Schiefergas-Booms von günstigen Rohstoffen profitiert.
In der sogenannten Performance-Materials-Sparte, die neben Epoxid-Harzen Kunststoffe und Polyurethan-Schäume produziert, schrumpften dagegen die Gewinne. Der Konzernumsatz legte um ein Prozent auf 13,73 Milliarden Dollar zu - auch hier hatten Analysten mehr erwartet.
Quelle: ntv.de, rts