Unendliche Geschichte Dreamliner kommt später
23.06.2009, 15:39 Uhr
Der Dreamliner hat eine Reichweite von maximal 12.500 Kilometern und dürfte demnach vor allem auf Fernstrecken zum Einsatz kommen.
Der US-Flugzeugbauer Boeing kann den Zeitplan für seinen neuen Langstreckenflieger 787 "Dreamliner" erneut nicht halten. Der bislang für Ende Juni geplante Erstflug werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte das US-Unternehmen in Everett (US-Bundesstaat Washington) mit. Als Grund führte das Unternehmen Probleme an der Rumpfseite an. Letztere müsse jetzt verstärkt werden, hieß es. Einen neuen Zeitplan will Boeing erst in einigen Wochen veröffentlichen.
Rege Nachfrage
Insgesamt hat Boeing eigenen Angaben zufolge bislang 866 Bestellungen für den "Dreamliner" erhalten. Damit ist der neue Langstreckenjet das meistbestellte Modell in der fast 100- jährigen Boeing-Geschichte. Erzrivale Airbus will bis 2013 für elf Mrd. Euro die A350 entwickeln, um gegen die 787 anzutreten.
Die Boeing-Aktie reagierte auf die Nachricht an der New Yorker Börse mit einem deutlichen Kursrutsch. Analysten nannten die Verschiebung eine "große Enttäuschung". Kunden könnten nun negativ reagieren und Aufträge streichen oder zum Konkurrenten Airbus wechseln.
Ärger mit Kunden
Wie sich die neuerliche Verzögerung auf die Finanzen des Flugzeugbauers auswirkt, will das Boeing-Management erst bei Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli berichten. Bereits jetzt hat der US- Konzern Ärger mit seinem Kunden Qatar Airways, der wegen der Verzögerungen mit Abbestellung drohte. Das 787-Programm liegt rund zwei Jahre hinter dem Zeitplan.
Noch bei der Luftfahrtausstellung in Paris vor einer Woche hatte Boeing an dem Juni-Termin für den Erstflug festgehalten, nachdem er zuvor mehrfach verschoben worden war. Zusammen mit der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) feierte das Unternehmen auch den Beginn der Endmontage für den ersten "Dreamliner", der nach bisherigen Plänen im ersten Viertel des kommenden Jahres an die japanische Fluggesellschaft geliefert werden sollte. ANA hatte das Programm gemeinsam mit Boeing im April 2004 mit einem Auftrag über 50 Flugzeuge des Typs 787 gestartet.
Quelle: ntv.de, dpa