Flughafen München darf wachsen Dritte Startbahn genehmigt
26.07.2011, 10:19 UhrDer Bau der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen rückt einen Schritt näher. Die Regierung von Oberbayern erteilt nach einem Mammutverfahren die Genehmigung.

Die dritte Start- und Landebahn stößt nicht auf ungeteilte Begeisterung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Grünes Licht für den umstrittenen Bau der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen: Die Regierung von Oberbayern genehmigte das Projekt. Gutachten hätten den Bedarf bestätigt, begründete die Behörde ihre Entscheidung. Der Ausbau gewährleiste langfristig die Drehkreuzfunktion des zweitgrößten deutschen Flughafens.
Damit endet nach Angaben der Behörde eines der größten Verwaltungsverfahren in Deutschland. Seit dem Antrag zum Ausbau des Flughafens im Sommer 2007 gingen demnach 84.000 Einwendungen dagegen bei der oberbayerischen Regierung ein. Die Startbahngegner können nun noch auf dem Klageweg versuchen, den Ausbau des Flughafens zu stoppen. Er soll nach Angaben des Betreibers bis zu 1 Mrd. Euro kosten.
Mit dem Planfeststellungsbeschluss der Behörde liegt die rechtliche Grundlage für eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte in Bayern vor. Die Regierung von Oberbayern verband ihren Bescheid allerdings mit zahlreichen Einschränkungen. So soll der Flugbetrieb auf der dritten Bahn nur von 6 bis 22 Uhr zulässig sein.
Proteste angekündigt
In dem besonders betroffenen Freisinger Ortsteil Attaching setzte die Behörde ein Entschädigungsgebiet fest. Rund 100 Grundstückseigentümer können dort statt Schallschutzmaßnahmen oder Entschädigungen auch verlangen, dass ihr Grundstück von der Flughafengesellschaft zum Verkehrswert aus dem Jahr 2007 übernommen wird.
Das bayerische Kabinett will sich voraussichtlich am Mittwoch mit dem Thema befassen. Ministerpräsident Horst Seehofer will auch die Gegner des Großprojekts in den weiteren Prozess einbinden. Anwohner und Naturschützer haben aber bereits Proteste und Klagen angekündigt. Sie warnen vor Lärm, Abgasbelastung und Naturzerstörung.
Die Flughafen München GmbH (FMG), an der der Freistaat mehrheitlich beteiligt ist, hat den Ausbau mit wachsendem Passagieraufkommen begründet. Wegen der Weltwirtschaftskrise und dem damit verbundenen Rückgang des weltweiten Luftverkehrsaufkommens hatte die Regierung Gutachten in Auftrag gegeben, um die Verkehrsprognosen der Betreibergesellschaft zu prüfen. Diese Gutachten hätten allerdings den Ausbaubedarf bestätigt, teilte die Regierung mit.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP