Sozial und online in die Zukunft EA nimmt die Verfolgung auf
16.08.2010, 11:22 UhrKurz vor Beginn der wichtigsten Computerspielmesse Europas, der Gamescom in Köln, bekennt sich der Branchenriese Electronic Arts zu einem tiefgreifenden Sinneswandel. Die Zukunft sieht EA-Chef Schappert weder im PC noch in der Konsole, sondern im "vernetzten Spielen".

In Köln will Electronic Arts mit "Shift" unter anderem auch einen Ableger der Rennspielserie "Need for Speed" für Apples iPad vorstellen.
(Foto: Electronic Arts)
Der weltweit größte Videospielehersteller Electronic Arts (EA) rechnet sich die größten Wachstumschancen mit Spielen für Smartphones und sozialen Netzwerken aus. "Die Tage, als die Menschen nur eine CD in die Konsole geschoben haben, sind vorbei", sagte EA-Vorstand John Schappert im Vorfeld der größten europäischen Branchenmesse Gamescom. "Meiner Meinung nach werden wir im Bereich des vernetzten Spielens in absehbarer Zeit die größten Wachstumsraten sehen."
EA erwartet bereits fürs laufende Jahr für das Segment mit Spielen für Handys, im Internet und insbesondere in Netzwerken wie Facebook eine Zuwachsrate von 50 Prozent auf 750 Mio. Dollar. Das entspricht etwa einem Fünftel des Konzernumsatzes. EA hatte zuletzt stark von Fußball-Videospielen profitiert, muss aber angesichts der beginnenden Stagnation im Computerspielemarkt, in dem das Unternehmen mit Unternehmen wie Ubisoft, Take-Two Interactive und ActivisionBlizzard konkurriert, um seine Perspektiven bangen.
So setzt Schappert auf ein neues Online-Spiel mit Abertausenden Teilnehmern namens "Star Wars: The old Republic", das Activisions Publikumsschlager "World of Warcraft" Paroli bieten soll. Diese sogenannten "Massiv Multiplayer Games" sind erst seit kurzem dank der unter potenziellen Nutzern mittlerweile ausreichend weit verbreiteter Breitbandtechnologien überhaupt erst realisierbar.
Tausende Mitspieler in 3D?
Die Einbindung einer Vielzahl an Mitspielern über das Internet steht beispielhaft für einen der wichtigsten Branchentrends. Abgesehen von allen Erwartungen, die Hersteller und Entwickler an die 3D-Technik und die neuen Steuergeräten knüpfen, strebt die elektronische Unterhaltung offensichtlich generell weg von dem Klischeebild des sozial vereinsamten Spielers und hin zum sozialen Gemeinschaftserlebnis.
Zusätzliche Impulse erwartet EA-Chef Schappert von den neuen Spielekonsolen von Microsoft und Sony, die zum Weihnachtsgeschäft in die Läden kommen sollen. Während die Japaner mit ihrem Gerät auf das bewährte Prinzip mit einem drahtlosen Steuergerät ähnlich dem der erfolgreichen Nintendo "Wii" setzen, geht Microsoft noch einen Schritt weiter: Die neue Konsole der Amerikaner soll über Infrarotsensoren allein durch Körpergesten ganz ohne Elektronik in der Hand des Spielers gesteuert werden.
Quelle: ntv.de, Christoph Steitz, rts