Wirtschaft

Tanker-Streit und Drohnen-Pleite EADS-Aufträge in der Schwebe

Bei EADS könnten Aufträge in Milliardenhöhe wegbrechen. Im Kampf um die Tankflugzeug-Order der US-Regierung hat Konkurrent Boeing derzeit die besseren Karten. Und auch das Drohnen-Programm für Deutschland und Frankreich ist fraglich.

Tankflugzeug von Northrop Grumman, Partner von EADS, beim Betanken eines B2-Bombers. Die US-Regierung will neue Tankflugzeuge. Unklar ist, von welchem Hersteller.

Tankflugzeug von Northrop Grumman, Partner von EADS, beim Betanken eines B2-Bombers. Die US-Regierung will neue Tankflugzeuge. Unklar ist, von welchem Hersteller.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

 

Der Airbus-Mutter EADS droht Ungemach aus den USA und einem Bericht zufolge der Verlust eines milliardenschweren Rüstungsauftrags aus Deutschland und Frankreich. Die beiden Staaten würden sich im ersten Halbjahr 2010 womöglich gegen Bestellung der sogenannten Talarion-Aufklärungsflugzeuge im Volumen von 2,9 Milliarden Euro entscheiden, berichtete die französische Zeitung "La Tribune" unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Kreise. Die Behörden erachteten das Drohnen-Programm als zu teuer und riskant.

Berlin und Paris könnten eine gemeinsame Entscheidung im Februar fällen, oder zumindest vor dem Sommer, und eine alternative Lösung unter Einbeziehung Spaniens anpeilen", schrieb "La Tribune". Für die französische Regierung kommt demnach auch ein Kauf von Drohnen des Typs "American Predator" infrage, die gemeinsam von den heimischen Rüstungskonzernen Thales und Dassault Aviation angeboten werden. Auch eine Zusammenarbeit von Dassault Aviation und Großbritannien sei in diesem Zusammenhang möglich.

Tanker-Deal mit USA unwahrscheinlich

Im Streit mit Boeing um einen milliardenschweren US-Rüstungsauftrag wird die US-Regierung ihre Ausschreibung für Tankflugzeuge zudem wohl nur leicht ändern. Dies habe der stellvertretende Verteidigungsminister William Lynn mehreren Kongressmitgliedern versichert, sagte der republikanische Abgeordnete und Boeing-Unterstützer Todd Tiahrt nach dem Treffen zu Reuters. "Die Änderungen werden nicht groß ausfallen."

Erst am Vortag hatte das US-Verteidigungsministerium unter dem Druck anderer Abgeordneter die Bereitschaft zu Änderungen an dem Milliardenauftrag signalisiert. Die Kritik der Anbieter Northrop Grumman und EADS werde in die Überlegungen einbezogen, sagte der für Beschaffung zuständige Vertreter des Ministeriums, Ashton Carter. Änderungen in der Ausschreibung würden nötigenfalls vorgenommen.

Bei dem Auftrag geht es nicht zuletzt um Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze. Die Ausschreibung ist bereits der dritte Anlauf, die Tankflugzeuge für die Luftwaffe zu bestellen. Northrop Grumman und sein europäischer Partner EADS haben zuletzt mit einem Rückzug aus dem Verfahren gedroht, weil die Gestaltung der Ausschreibung den Konkurrenten Boeing bevorzuge.

Quelle: ntv.de, bad/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen