Riesenflieger im Nacken EADS-Gewinn bricht weg
30.07.2010, 08:15 UhrNach einer turbulenten Flugphase gehen Airline-Chefs rund um den Globus wieder auf Einkaufstour. Gestützt auf prall gefüllte Auftragsbücher blickt der Mutterkonzern des europäischen Flugzeugbauers Airbus in eine viel versprechende Zukunft. Die Gegenwart siegt bei EADS allerdings trüber aus.

Perspektivisch über den Wolken: Besucher der Luftfahrtausstellung ILA beäugen den mächtigen Bauch eines A380 aus der Nähe (Archivbild).
(Foto: REUTERS)
Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat aufgrund des stärkeren Dollars seine Umsatzprognose erhöht. Basierend auf einem Wechselkurs von 1,35 Dollar rechnet der Konzern den Angaben vom Freitag zufolge nun im Gesamtjahr mit Erlösen von über 44 Mrd. Euro nach zuvor rund 43 Mrd. Euro.
Den Ausblick für den operativen Gewinn bekräftigte die Muttergesellschaft des Flugzeugbauers Airbus. Die Konzernführung erwartet ein Ebit von rund einer Milliarden Euro. Sollte sich die Erstarkung des Dollar als nachhaltig erweisen, werde sich die Profitabilität ab 2012 verbessern, teilte der Konzern mit.
Im ersten Halbjahr musste der Konzern trotz der Erholung der Luftfahrtbranche wegen negativer Wechselkurseffekte und hoher Belastungen durch das A380-Programm einen Gewinneinbruch hinnehmen. Das Ebit ging um 54 Prozent auf 406 Mio. Euro zurück.
Im Geschäft mit Flugzeugen und in der Rüstungssparte sitzen die EADS-Verkäufer zahlreichen Kunden aus dem Dollar-Raum gegenüber. Ein großer Teil der Einnahmen fällt also in der US-Währung an. Der Konzern steht damit beim Wechselkurs vor ähnlichen Problemlagen wie die deutschen Autobauer.
Das Nettoergebnis fiel um 51 Prozent auf 185 Mio. Euro. Der Umsatz stieg wie erwartet leicht auf 20,3 Mrd. Euro. Der Auftragseingang kletterte um 79 Prozent auf 30,8 Mrd. Euro. Für 2010 erwartet die EADS-Tochter Airbus mehr als 400 Flugzeugbestellungen. Bislang waren 250 bis 300 prognostiziert worden.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts