Wirtschaft

Kürzungen in der Rüstungssparte EADS kündigt harte Einschnitte an

EADS-Chef Enders hat dem Konzern eine Schlankheitskur verordnet.

EADS-Chef Enders hat dem Konzern eine Schlankheitskur verordnet.

(Foto: picture alliance / dpa)

EADS-Chef Enders will in der Verteidigungssparte noch stärker auf die Bremse treten. Geplant sind Kürzungen bei Kosten und Personal. Im Streit mit Berlin um einen Anschubkredit für den A350 hat Enders offenbar die Hoffnung auf weitere Zahlungen verloren.

EADS
Airbus 49,40

Beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS stehen scharfe Einschnitte bevor. Firmenchef Tom Enders sagte der "Süddeutschen Zeitung", man werde um weitere Reduzierungen bei Kosten und Personal bei der neuen Rüstungs-Division nicht herumkommen. Grund sei vor allem, dass in den vergangenen Jahren gerade in Deutschland "erkleckliche Auftragsvolumina" verloren gingen. 

"Hier handelt es sich um Milliardenbeträge! Das reicht vom Transportflugzeug A400M über Hubschrauber bis hin zum berühmten EuroHawk", sagte Enders weiter. "Was an den deutschen Standorten passiert, hängt im Wesentlichen von der Auftragslage in Deutschland ab. Exportaufträge helfen natürlich, ändern dieses Bild aber nicht grundsätzlich."

"Im Dezember werden wir dazu Konkretes sagen können. Aber so viel steht jetzt schon fest: Ohne harte Maßnahmen wird es nicht gehen," so Enders weiter.

Kampf um mehr Wettbewerbsfähigkeit

Ziel sei die nachhaltige Steigerung der Ertragsfähigkeit. "Und wir müssen wettbewerbsfähiger werden, vor allem auf den europäischen Märkten," sagte Enders. So sei die Rüstungssparte Cassidian zwar am Umsatz gemessen die profitabelste im Konzern. "Aber da ist noch erheblich Luft nach oben. An der Zehn-Prozent-Marke kratzen auch die noch nicht."

Beim Großraum-Flugzeug A380 sei nach wie vor das Ziel, die Gewinnschwelle ab 2015 zu erreichen. "Das ist auch weiter realistisch", sagte Enders.

Die Firma hat sich einen Umbau verordnet. Dafür werden unter anderem die Verteidigungs- und Raumfahrtsparten Airbus Military, Astrium und Cassidian zu dem neuen Unternehmen Airbus Defence & Space zusammengelegt. Künftig soll der Konzern zudem den Namen seiner wichtigsten Tochter Airbus tragen.

Auf die Frage, ob er im Streit mit der Bundesregierung über einen 600-Millionen-Euro-Kredit für den Bau des neuen A350 Hoffnung habe, dass das Thema zu den Akten komme, sagte Enders: "Für uns ist das Thema erledigt. Wir haben mit der Bundesregierung leider keine Einigung erzielen können."

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen