Wirtschaft

Gerangel um US-Tankerauftrag EADS macht den Anfang

EADS geht mit einem Flugzeug auf Basis des A330 ins Rennen.

EADS geht mit einem Flugzeug auf Basis des A330 ins Rennen.

(Foto: AP)

Bis zum Herbst will das US-Verteidigungsministerium entscheiden, wer den Jahrhundertauftrag bekommt. Es ist der dritte Versuch, die Konkurrenten EADS und Boeing kämpfen erbittert. In Kürze wird auch mit einem Boeing-Angebot gerechnet.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat als erster Konzern ein Gebot für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe abgegeben. Noch einen Tag vor Fristende sei ein Angebot eingereicht worden, teilte EADS Nordamerika mit. Zuvor hatte es viel Trubel um die Bewerbung gegeben, zwischenzeitlich hatte sich EADS sogar zurückgezogen, weil sich der Konzern mit seinem früheren Partner Northrop Grumman gegenüber dem US-Rivalen Boeing benachteiligt fühlte.

Es wird davon ausgegangen, dass Boeing heute ins Bieterrennen einsteigt. Auch das nordamerikanische Unternehmen US Aerospace hat gemeinsam mit dem ukrainischen Flugzeugbauer Antonow Interesse signalisiert.

Der US-Auftrag hat ein Volumen von 35 Milliarden Dollar. Es ist bereits der dritte Anlauf für die Vergabe des Baus von 179 Tankflugzeugen. EADS offeriert sein Flugzeug KC-45 auf Basis des A330. "Unseres ist das einzige in dieser Ausschreibung angebotene Flugzeug, das bereits fliegt und die gesamte Palette von Empfängerflugzeugen betankt", sagte der EADS-Nordamerika-Chairman Ralph Crosby. Man sei von den überlegenen Fähigkeiten der KC-45 überzeugt und wolle die Ausschreibung zu einem erfolgreichen Ende führen.

Analysten zufolge lässt sich EADS mit seiner Teilnahme an dem Bieterwettbewerb auf einen harten Kampf ein. Die KC-45 ist beispielsweise größer und der Betrieb teurer als der der 767, die wohl von Boeing angeboten wird. Zudem ist der US-Rüstungsmarkt sehr lukrativ und allein deswegen heiß umkämpft. U.S. Aerospace hatte bereits angekündigt, ein deutlich niedrigeres Angebot als die beiden Rivalen vorlegen zu wollen.

WTO-Bericht zu Boeing verzögert sich

Im Streit über US-Beihilfen für Boeing müssen die Beteiligten länger auf den vertraulichen WTO-Zwischenbericht warten. Dieser werde erneut verschoben, teilte die Welthandelsorganisation mit. Der Bericht war für den 16. Juli erwartet worden. Jetzt soll er nach EU-Angaben spätestens Mitte September vorliegen.

In der vergangenen Woche hatte die EU bereits einen Rückschlag in dem Beihilfestreit erlitten: Die WTO hatte die EU und mehrere Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, aufgefordert, illegale Exportsubventionen an Airbus umgehend zu streichen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen