Trikots, Schuhe, Bälle EM beflügelt Adidas
21.06.2012, 16:11 Uhr
Philipp Lahm, der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.
(Foto: dapd)
Mit der EM im Rücken will Europas größter Sportartikelhersteller Adidas so viel Umsatz mit Fußballartikeln erzielen wie nie zuvor. Von den acht für das Viertelfinale qualifizierten Teams laufen Deutschland, Griechenland und Spanien im Trikot mit den drei Streifen auf.
Die Fußball-Europameisterschaft lässt beim Sportartikel-Hersteller Adidas die Kassen klingeln. Der Dax-Konzern hob deshalb seine Umsatzprognose für das wichtige Fußball-Geschäft an und rechnet für dieses Jahr mit Rekorderlösen von deutlich mehr als 1,6 Mrd. Euro. Bisher hatte das Management 1,5 Mrd. Euro - das Niveau aus dem WM-Jahr 2010 – in Aussicht gestellt.
Drei der acht Viertelfinalisten bei der EM in Polen und der Ukraine laufen mit den drei Streifen von Adidas auf - die Favoriten Spanien und Deutschland sowie das Überraschungsteam Griechenlands. Vom Trikot der deutschen Mannschaft haben die Franken schon mehr als eine Million Exemplare abgesetzt. Bis zu 1,2 Millionen könnten es werden, sagte Vorstandschef Herbert Hainer in Warschau. Überraschend gut verkaufe sich die grüne Variante im Retro-Look. "Für das spanische Team haben wir schon fast eine Million Jerseys verkauft, und wir wissen, dass die wirtschaftliche Lage in Spanien nicht die beste ist." Insgesamt werde Adidas rund um die EM bis zu 2,5 Millionen Trikots ihrer sechs Teams - ausgeschieden sind bereits Russland, Dänemark und die Ukraine - an die Fans bringen.
"Zum Rekordergebnis trägt zudem bei, dass Adidas im Jahr 2012 mehr als 7 Millionen Bälle im Design des Tango 12 und somit mehr Euro-Bälle als jemals zuvor verkaufen wird", hieß es weiter. Auch bei Fußball-Schuhen sei mit neuen Bestwerten zu rechnen, ergänzte Adidas-Manager Markus Baumann.
Puma mit beiden Teams weiter
Insgesamt ist die Nachfrage in Jahren mit großen Turnieren ungebrochen. "Fußball ist die mit Abstand größte Sportart auf der Welt", so Hainer. Adidas spürt allerdings immer mehr die die Konkurrenz durch Nike - weltweit die Nummer eins der Sportartikelbranche, im Fußball-Segment aber hinter den Deutschen - und von Puma.
Nike hatte zusammen mit der Tochter Umbro dieses Mal besonders viele Teams am Start, die meisten der acht Mannschaften sind aber schon ausgeschieden wie etwa die Niederlande. Noch im Rennen sind Frankreich, Portugal und England. Puma hat mit Italien und Tschechien seine beiden Teams ins Viertelfinale. Je erfolgreicher Mannschaften abschneiden, desto besser verkaufen sich in der Regel auch ihre Trikots.
Adidas betonte, in beiden Gastgeberländern erfolgreich zu sein. In Polen sei Nike im Fußball-Geschäft die Marktführerschaft weggeschnappt worden. Hier gebe es hohe Zuwächse, obwohl das polnische Team um Borussia Dortmunds Spieler Robert Lewandowski bei Nike unter Vertrag steht. In der Ukraine würden sich die Segment-Umsätze verdoppeln.
Hainer betonte, im Fußball-Bereich nicht auf Zukäufe angewiesen zu sein. "Wir sind hier schon Marktführer, wir brauchen nicht noch eine andere Marke." Nike hat Umbro - neben England noch Ausrüster von Irland und Schweden - gerade zum Verkauf gestellt.
Quelle: ntv.de, jga/rts