Ostsee ist überfischt EU schreitet ein
15.09.2010, 16:51 UhrDie intensive Fischerei in der Ostsee erfordert Maßnahmen der EU-Kommission. So gibt es im Westteil des Meeres zum beispiel so wenig Heringe wie noch nie. In Europa gelten fast 90 Prozent der Bestände als überfischt.
Die EU-Kommission will den Fang von Heringen, Lachsen und Sprotten in einigen Teilen der Ostsee im kommenden Jahr um bis zu 30 Prozent senken. Wegen der intensiven Fischerei seien die Bestände deutlich gesunken, so dass nun die Fangmengen verringert werden müssten, teilte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki in Brüssel mit.
In der westlichen Ostsee gebe es so wenig Heringe wie noch nie, die zulässige Fangmenge solle deshalb auf 15.884 Tonnen begrenzt werden. Über den Vorschlag beraten die zuständigen EU-Minister im Oktober.
Für den Dorsch plant die EU-Kommission dagegen höhere Quoten: In der östlichen Ostsee soll die Menge um 15 Prozent wachsen, in der westlichen um sechs Prozent. "Die Rückkehr des Ostseedorsches ist eine gute Nachricht", sagte Damanaki.
In der vergangenen Woche hatte die Griechin betont, dass die Fisch-Fangquoten künftig stärker an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet werden sollen. Politische Machtkämpfe zwischen den EU-Staaten sollten bei der Festlegung der Quoten keine Rolle mehr spielen.
In Europa gelten fast 90 Prozent der Bestände als überfischt, beliebte Speisefisch-Spezies wie der Kabeljau stehen der EU-Kommission zufolge am Rande des Kollapses.
Quelle: ntv.de, dpa