Übergangslösung geplant EU will Kartengebühren deckeln
17.07.2013, 09:27 Uhr
(Foto: REUTERS)
Was Verbraucher freut, ärgert die betroffenen Anbieter: Das Bezahlen mit Kreditkarten soll in der Europäischen Union künftig billiger werden. Abgeschafft werden die Gebühren entgegen ursprünglicher Pläne aber nicht.
Die EU-Kommission prüft einem Bericht der "Financial Times" zufolge, Gebühren von Kreditkarten und anderen Bankkarten von Anbietern wie Visa und Mastercard zu begrenzen. Eine vollständige Abschaffung der Gebühren, wie zunächst in Erwägung gezogen, sei aber nicht geplant, hieß es unter Berufung auf einen Entwurf der Wettbewerbshüter.
Doch auch die Kappung würde einen herben Schlag für die Zahlungsindustrie bedeuten. Schätzungen der Kommission zufolge würde die in Betracht gezogene Kürzung die gesamten Debitkartengebühren in der Europäischen Union fast halbieren – auf rund 2,5 Mrd. Euro, so die "FT". Kreditkartengebühren würden demnach von 5,7 Mrd. auf 3,5 Mrd. Euro zurückgehen.
Die Europäische Kommission hatte bereits 2007 festgestellt, dass die Gebühren für die in Europa ausgegebenen Karten gegen Wettbewerbsrecht verstoßen und letztlich die Kosten für Händler und Verbraucher in die Höhe treiben. Der nun überholte Entwurf sieht dem Bericht zufolge eine Kappung auf 0,2 Prozent der Kartentransaktion vor. Während einer zweijährigen Übergangslösung solle die Deckelung nur für grenzüberschreitende Transaktionen gelten.
Sowohl MasterCard als auch Visa Europe haben bereits Zugeständnisse an die Wettbewerbshüter gemacht und ihre Interbank Debit- und Kreditkartengebühren auf 0,2 und 0,3 Prozent des Transaktionswerts gesenkt.
Quelle: ntv.de, rts