Gute Geschäfte dank Paypal Ebay verdient mehr als erwartet
16.01.2013, 23:45 Uhr
Dank guter Geschäfte bei seiner Bezahltochter Paypal kann Ebay die Investoren leicht überraschen. Insgesamt sinkt der Gewinn allerdings massiv. Kein Wunder: Der Sondererlös aus dem Verkauf von Skype an Microsoft fehlt diesmal in der Bilanz.
Ebay profitiert weiterhin von der Lust am Einkaufen im Internet. Der Internethändler hat im vierten Quartal die Erwartungen beim Gewinn leicht übertroffen. Ebay erzielte einen Nettogewinn von 751 Mio. US-Dollar, nach 1,98 Mrd. US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Damals war allerdings ein ungewöhnlich großer Gewinn wegen dem Verkauf von Skype an den Softwarekonzern Microsoft angefallen. Auf vergleichbarer Basis sei im Jahresvergleich mehr Gewinn herausgekommen, rechnete Ebay vor. Für das erste Quartal rechnet der Konzern mit einem Gewinn zwischen 0,60 und 0,62 US-Dollar je Aktie sowie einem Umsatz zwischen 3,65 und 3,75 Mrd. US-Dollar. Nachbörslich stieg die Aktie des Amazon-Rivalen leicht.
"Wir hatten ein großartiges Ende eines exzellenten Jahres", erklärte Firmenchef John Donahoe. Der Umsatz kletterte im letzten Quartal um 18 Prozent auf 3,99 Mrd. US-Dollar. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 14,1 Mrd. US-Dollar. Diesen Wert will der Konzen im laufenden Jahr noch toppen: Hier sollen bis zu 16,5 Mrd. US-Dollar herauskommen.
Ebay profitierte einmal mehr von den guten Geschäften seines Bezahldienstleisters PayPal. Der Umsatz dieses Bereiches stieg um 24 Prozent auf 1,5 Mrd. US-Dollar. Der Konzern hatte Ende Oktober bekanntgegeben, PayPal neu auszurichten. Der in den vergangenen Jahren erheblich gewachsene Geschäftsbereich soll schlagkräftiger aufgestellt werden, indem die neun Abteilungen zusammengelegt und einige Mitarbeiter entlassen werden.
Duell mit Amazon
Ebay ist derzeit dabei, sich neu auszurichten. So hat der Konzern seine Absatzmöglichkeiten durch Übernahmen ausgebaut und im Oktober eine neu gestaltete Internetseite präsentiert. Ebay rückt auch stärker in den Bereich der Handelsbezahlsysteme vor und hat unter anderem ein Konkurrenzangebot zu Square Inc geschaffen, einem Anbieter für die mobile Zahlungsabwicklung. Ebays neues Bezahlsystem ermöglicht Kreditkartenzahlungen übers Smartphone.
Derzeit hat der Konzern drei Standbeine: Zum ersten den Online-Marktplatz mit den Angeboten privater und gewerblicher Verkäufer. Zum zweiten PayPal als Bezahldienst für Ebay, externe Webseiten sowie mittlerweile sogar ersten Geschäften vor Ort. Und zum dritten den Handelsdienstleister GSI, der beispielsweise Online-Shops für Dritte aufsetzt. Letzterer Bereich wuchs am schwächsten, PayPal am stärksten.
Einer der größten Rivalen im Internet ist Amazon. Der weltgrößte Online-Einzelhändler hat mit Kampfpreisen und immer neuen Services sowie digitalen Produkten viele Kunden zu sich herübergezogen. Amazon tritt im Unterschied zu Ebay auch selbst als Verkäufer auf. Ebay lebt dagegen nur von Gebühren. Amazon wird seine Bilanz am 29. Januar vorlegen.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa