Wirtschaft

Heimlicher Pfusch im Atomkraftwerk? EnBW fühlt sich erpresst

Block I und II liegen in direkter Nachbarschaft: Blick auf das Kernkraftwerk am Standort Neckarwestheim (Archivbild).

Block I und II liegen in direkter Nachbarschaft: Blick auf das Kernkraftwerk am Standort Neckarwestheim (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Andeutungen eines Bauarbeiters bringen den Energiekonzern EnBW in eine unangenehme Lage: Beim Bau des Kernkraftwerk Neckarwestheim II soll es angeblich zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Belege dafür gibt es nicht. Das Unternehmen geht an die Öffentlichkeit und erstattet Strafanzeige.

Einfahrt zum Werksgelände: Belege für die Richtigkeit der behaupteten Unregelmäßigkeiten liegen nicht vor.

Einfahrt zum Werksgelände: Belege für die Richtigkeit der behaupteten Unregelmäßigkeiten liegen nicht vor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Versorger EnBW fühlt sich von einem Bauarbeiter erpresst und hat gegen den Mann Anzeige wegen Nötigung erstattet. Ein ehemaliger Mitarbeiter einer Fremdfirma habe behauptet, beim Bau des Atomkraftwerks Neckarwestheim II zwischen 1982 und 1989 habe es Pfusch gegeben. Beim Einbetonieren von Ankerplatten zur Montage von Rohrleitungen sei zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Für eine eidesstattliche Bestätigung dieser Informationen sei ihm von dritter Seite Geld angeboten worden, habe der Mann weiter behauptet. Wenn ihn jedoch die EnBW "entsprechend einbinden" würde, werde er sich Dritten gegenüber nicht äußern.

Es geht um Geld

"Bei den Vertretern der EnBW ist durch das Gespräch der Eindruck entstanden, dass der Mann versucht, die EnBW unter Androhung der Veröffentlichung seiner Behauptungen zu einer Geldzahlung zu veranlassen", teilte der Versorger mit. EnBW habe deswegen bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen des Verdachts der Nötigung und Erpressung erstattet und das Umweltministerium als Aufsichtsbehörde informiert.

Anzeichen für Pfusch beim Bau des Atomkraftwerks nahe Heilbronn hat EnBW nach Angaben eines Sprechers bislang nicht. Nach dem derzeitigen Stand der Prüfung gebe es keinerlei Belege für die Richtigkeit der behaupteten Unregelmäßigkeiten. Aus den zum Teil knapp 30 Jahre alten Bau- und Prüfprotokollen ergebe sich eine einwandfreie Montage, auch damals am Bau beteiligte Personen bestätigten diese Einschätzung.

Quelle: ntv.de, rts

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