Wirtschaft

Deal mit österreichischem Verbund Eon stärkt Türkei-Geschäft

Der türkische Energiemarkt ist für Eon sehr lukrativ.

Der türkische Energiemarkt ist für Eon sehr lukrativ.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eon will nach dem Einstieg in der Türkei seine Marktposition dort ausbauen. Gemeinsam mit der türkischen Sabanci-Gruppe will der Energieriese bis 2020 über Kraftwerke mit einer Leistung von bis zu 8000 Megawatt verfügen. Die Düsseldorfer übernehmen 50 Prozent am türkischen Gemeinschaftsunternehmen Enerjisa.

Der Energiekonzern Eon hat den geplanten Einstieg in den schnell wachsenden türkischen Energiemarkt perfekt gemacht. Die Düsseldorfer übernehmen vom österreichischen Versorger Verbund einen Anteil von 50 Prozent am türkischen Gemeinschaftsunternehmen Enerjisa, wie der Verkäufer Verbund nach der Vertragsunterzeichnung mitteilte.

Eon
Eon 15,18

Im Gegenzug erhalten die Österreicher von Eon Anteile an acht Laufwasserkraftwerken in Deutschland. Die Transaktion habe ein Volumen von jeweils deutlich über einer Milliarde Euro, sagte eine Verbund-Sprecherin. Zu Details äußerten sich Eon und Verbund zunächst nicht.

Der Dax-Konzern hatte die Türkei bereits als interessanten Markt bezeichnet, den der Konzern genau beobachte. Der Energiehunger in der Türkei ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Düsseldorfer hatten dort bereits vor einigen Jahren Projekte, diese aber an den Konkurrenten RWE verkauft und stattdessen den russischen Strommarkt ins Visier genommen.

Enerjisa betreibt mehrere Gas- und Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1650 Megawatt und strebt bis 2015 einen Marktanteil von mindestens zehn Prozent am türkischen Strommarkt an. Das Unternehmen war 1996 von Sabanci gegründet worden, dessen Holding die restlichen 50 Prozent hält. Verbund war 2007 eingestiegen.

Buchgewinn für Verbund

Der mehrheitlich in Staatsbesitz stehende österreichische Konzern will sich künftig auf Wasserkraft in Österreich und Deutschland konzentrieren. "Daher ergreifen wir die Chance, unsere Wasserkrafterzeugung in Deutschland auszubauen sowie mehr Kontrolle in bestehenden Beteiligungen zu haben", sagte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber.

Die Transaktion hat aber auch noch einen anderen positiven Nebeneffekt für den Konzern: Mit dem Ausstieg aus dem Türkei-Geschäft erzielt Verbund Schätzungen zufolge einen Buchgewinn von rund 500 Millionen Euro. Bei dem Einstieg in den Markt hatte der Konzern 1,2 Milliarden Euro in die Hand genommen.

Das Geschäft soll nach den noch ausstehenden Genehmigungen der Kartellwächter und Regulierer im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden. Eon wurde bei der Transaktion von Morgan Stanley beraten, Verbund von Barclays und der Bank of America-Merrill Lynch.

Quelle: ntv.de, wne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen