Wirtschaft

Inside Wall Street Erfolgreiches IPO

Erfolgsgeschichten sind an der Börse rar geworden. Vor allem Börsengänge bleiben in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld aus, in dem Unternehmen wenig Hoffnung haben, die ohnehin verunsicherten Anleger für ein neues Produkt zu begeistern. Für ein altes fällt das leichter, wie die Erstnotierung von Rosetta Stone am Donnerstag zeigt.

Die Computer-Sprachschule, bei der man mittlerweile mehr als 30 Sprachen lernen kann, hat den Sprung an die Börse gewagt – mit Erfolg. Am Donnerstag hat das Unternehmen 6,25 Millionen Aktien ausgegeben, die zu einem Preis von 18 Dollar notierten und schnell auf 26 Dollar kletterten. Das ist ein Plus von 44 Prozent, mit dem Rosetta Stone auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 160 Millionen Dollar kam.

Das Geheimnis des Erfolgs: Rosetta Stone ist kein neues Unternehmen, sondern bereits seit fast 20 Jahren auf dem Markt. Und: Man kümmert sich nicht um Gadgets, sondern um ein zentrales Produkt im Bildungssektor – einer der wenigen Branchen, die in letzten Monaten noch Wachstum zeigten. Das wiederum ist nicht erstaunlich. Gerade in Krisenzeiten mit steigender Arbeitslosigkeit steigt bei ehrgeizigen Leuten die Bereitschaft sich weiterzubilden und die eigenen Karrierechancen zu stabilisieren.

Rosetta Stone ist nicht der einzige Anbieter im Sprach-Sektor und schon gar nicht der billigste. Mit Paketpreisen von mehr als 500 Dollar für einen Sprachkurs auf CD ist das Produkt nicht für alle Lernwilligen erschwinglich – dafür ist es umso beliebter, wo es nicht um Geld, sondern um schnellen Lernerfolg geht. Unternehmen schwören auf die Kurse, und das schlägt sich nicht nur in Lobliedern auf der Firmen-Website nieder, sondern auch in den normalerweise kritischeren Blogs, die den Börsengang begleiten.

Dort warnt man nur davor, dass die Aktie letztlich wie das Produkt sein könnte – gut, aber teuer. Doch Wachstumschancen bestehen: Schon früh hat Rosetta Stone Sprachen aus Wachstumsregionen ins Programm aufgenommen, in dem etwa Chinesisch, Russisch, Arabisch und Hindi zu den Bestsellern zählen. Diese Sprachen zu beherrschen, wird etwa für Amerikaner immer wichtiger, solange ihre eigene Konjunktur auf Importe und internationale Kontakte angewiesen ist und allgemein international nicht mehr als erste Wirtschaftsmacht anerkannt wird.

Quelle: ntv.de

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