Wirtschaft

Keine Sex-Eskapaden mehr Ergo verpasst sich ein Korsett

Torsten Oletzky stellt die Untersuchungsergebnisse und Konsequenzen in Bezug auf die Sex-Eskapaden und die fehlerhaften Riester-Verträge vor.

Torsten Oletzky stellt die Untersuchungsergebnisse und Konsequenzen in Bezug auf die Sex-Eskapaden und die fehlerhaften Riester-Verträge vor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Versicherungsgruppe Ergo schafft bei den umstrittenen Praktiken des Vertriebs Abhilfe. Die Vorgänge seien weitgehend aufgeklärt und es sei sichergestellt, dass die Kunden nicht mit den Kosten der Incentive-Reise im Juni 2007 nach Budapest belastet würden.

Deutschlands zweitgrößter Versicherer Ergo hat mit einem neuen Regelkatalog auf Skandale um eine Sex-Party und falsche Beratungen reagiert. "Es sind in der Vergangenheit Fehler passiert", räumte Ergo-Chef Torsten Oletzky in Düsseldorf ein.

Die Affären um Lustreisen und Riester-Verträge hatten das Image des Versicherers Ergo stark beschädigt.

Die Affären um Lustreisen und Riester-Verträge hatten das Image des Versicherers Ergo stark beschädigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Vertrauen der Verbraucher lasse sich nur wieder herstellen, wenn man "offen über alles spricht". Ergo sei durch eine "schwierige Phase" gegangen. Die Münchener-Rück-Tochter verabschiedete unter anderem einen Verhaltenskodex für selbstständige Vertreter und Maßnahmen, die eine bessere Beratung der Kunden sicherstellen sollen.

Außerdem teilte die Düsseldorfer Gesellschaft auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz mit, dass die umstrittenen Vorgänge mit Unterstützung der Revision der Muttergesellschaft Munich Re sowie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers nun weitgehend aufgeklärt seien.

Ergo war als Erstversicherer der Münchener Rück von mehreren Seiten unter Druck geraten: Handelsvertreter der Hamburg-Mannheimer hatten 2007 in Budapest eine Sex-Party gefeiert. Die umstrittene Reise des HMI-Strukturvertriebs sei "sachgerecht und vollständig" aufgeklärt. PricewaterhouseCoopers habe das bestätigt. Zudem sei sichergestellt worden, dass die Kunden nicht mit den Kosten der Veranstaltung belastet wurden.

Der Versicherer hatte seinen Kunden bei Riester-Verträgen auch zu hohe Kosten berechnet und deshalb jahrelang falsch bilanziert. Ergo entschuldigte sich bereits mehrfach öffentlich für die Fehler und kündigte an, unter anderem 12.000 Kunden mit falschen Riester-Verträgen zu entschädigen. Der Aufwand hierfür werde sich - bei vorsichtiger Schätzung - auf rund fünf Mio. Euro belaufen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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