Wirtschaft

Ostsee-Pipeline nimmt Gestalt an Erste Trasse ist fast fertig

Zwischen Oktober und Dezember dieses Jahres soll der erste Leitungsstrang der Ostsee-Pipeline in Betrieb genommen werden. Der zweite Pipelinestrang soll im kommenden Jahr fertig gestellt werden. Das Projekt gilt als ein europäisches Schlüsselprojekt im Bereich der Energieversorgung.

Mit der Ostsee-Pipeline geht es zügig voran.

Mit der Ostsee-Pipeline geht es zügig voran.

(Foto: dpa)

Das letzte Rohr für die erste Trasse der Ostsee-Pipeline von Russland nach Deutschland ist montiert. Die drei Abschnitte dieses insgesamt 1224 Kilometer langen Leitungsstrangs sollen im Sommer unter Wasser miteinander verbunden werden, teilte das Betreiberkonsortium Nord Stream mit.

Zwischen Oktober und Dezember soll die Pipeline in Betrieb genommen werden. Der zweite Pipelinestrang soll 2012 fertig gestellt werden. Dann kann die Pipeline nach Angaben des Unternehmens jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr transportieren, womit 26 Millionen Haushalte in Europa versorgt werden können.

Die Erdgas-Trasse, für die rund 200.000 betonummantelte und jeweils zwölf Meter lange Stahlrohre verbaut werden, verläuft von Wyborg nahe St. Petersburg bis nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Das 7,4 Milliarden Euro teure Projekt gilt als ein europäisches Schlüsselprojekt im Bereich der Energieversorgung.

Europa werde mit der Pipeline sehr bald über eine "sichere und direkte Verbindung zu den weltweit größten Erdgasreserven in Russland" verfügen, erklärte Nord Stream. Das privat finanzierte Projekt mit einem Budget von 7,4 Milliarden Euro ist demnach auf eine Betriebsdauer von mindestens 50 Jahren ausgelegt.

Mehrheitseigner im Ostsee-Pipeline-Betreiberkonsortium Nord Stream ist der russische Gasriese Gazprom mit 51 Prozent. Weitere Anteile halten die deutschen Firmen Eon Ruhrgas und die BASF-Tochter Wintershall, der französische Energiekonzern GDF Suez und das niederländische Unternehmen Gasunie.

Nabucco wird teurer

Unterdessen dürfte die Gas-Pipeline Nabucco dürfte Kreisen zufolge fast doppelt so viel kosten wie geplant. Das Projekt werde die Konzerne, darunter die österreichische OMV und den deutschen Energiekonzern RWE, nun zwölf bis 15 Milliarden Euro kosten, hieß es aus Planungskreisen in der Türkei.

Ein Sprecher des Nabucco-Konsortiums sagte, diese Zahl stamme aus Jahr 2005 und werde derzeit überprüft. Das Firmenkonsortium werde das Ergebnis dieser Evaluierung veröffentlichen, wenn entsprechende Fakten vorlägen. "In der Zwischenzeit sind alle anderen Zahlen Spekulation."

An dem Projekt sind neben OMV und RWE die ungarische MOL , die rumänische Transgaz, die bulgarische BEH und die türkische Botas beteiligt. Grund für die deutlich höheren Kosten sind den Kreisen zufolge unter anderem die Pipeline-Verbindungen zwischen der Türkei und den Quellländern, aus denen das Gas kommen soll. Diese seien bislang nicht in die Berechnungen mit eingeflossen. Einigen der Projektpartner stößt die Kostenexplosion den Kreisen zufolge sauer auf. Sie würden auf eine nochmalige Überprüfung dringen.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen