Wirtschaft

Hoffen auf Finanzinvestoren Escada am seidenen Faden

Um den insolventen Damenmodekonzern Escada bemühen sich auch Finanzinvestoren. "Es gibt eine breite Palette von möglichen Investoren, darunter auch Finanzinvestoren", sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Christian Gerloff.

Wie warm muss sich Escada anziehen, bis ein passender Investor kommt?

Wie warm muss sich Escada anziehen, bis ein passender Investor kommt?

(Foto: picture-alliance / dpa)

Gerloff bestätigte damit einen entsprechenden Zeitungsbericht. Wie die "Financial Times Deutschland" schreibt, will Gerloff Anfang November mit Hilfe der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG einen Investor für das Unternehmen gefunden haben. Mit der raschen Lösung soll der Image-Schaden für die Luxusmode-Marke begrenzt werden.

Auf Namen möglicher Interessenten wollte der Sprecher aber nicht eingehen. Die Zeitung hatte Change Capital, Vestar Europe und Sun Capital genannt. Vestar gehört bereits der Escada-Konkurrent St. John, Change Capital hatte 2006 die Hamburger Modefirma Jil Sander erworben und zwei Jahre später weiterverkauft. Große Modekonzerne wie LVMH oder PPR aus Frankreich hielten sich bisher aber zurück.

Einziger offizieller Interessent ist bislang der Münchner Anwalt und frühere EM.TV-Aufsichtsratschef Nickolaus Becker. Dieser hatte sich mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und darauf mit Gerloff getroffen. Beim Insolvenzverwalter stieß dieses Vorgehen allerdings auf wenig Gegenliebe. Dem Vernehmen nach machte er seinem Ärger auch in einem Brief an Seehofer Luft, in dem er kritisierte, andere Investoren könnten abgeschreckt werden, wenn einer von der Politik besonders herausgehoben werde.

Escada hatte Mitte August Insolvenzantrag gestellt, nachdem ein finanzielles Rettungskonzept gescheitert war. In Finanzkreisen war zuletzt von einer zweistelligen Zahl von Interessenten für den Damenmodekonzern die Rede. Becker ist aber der einzige, der sich bisher an die Öffentlichkeit gewandt hatte. Erst vor kurzem betonte er in einem Zeitungsinterview, dass er und die hinter ihm stehende Gruppe das Unternehmen fortführen wollten. Damit hatte er Spekulationen von sich gewiesen, er sei nur an Teilen des Modekonzerns interessiert.

Quelle: ntv.de, dpa

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