Wirtschaft

Kontrolle über den britischen Luftraum Fluglotsen drängen auf die Insel

Airport Edinburgh: Was planen die Deutschen?

Airport Edinburgh: Was planen die Deutschen?

(Foto: REUTERS)

Im Luftraum über Europa gibt es nach wie vor klare Grenzen: Die Zuständigkeiten im Flugverkehr fallen in die Verantwortungsbereiche verschiedener nationaler Organisationen. Zusammen mit der EU-Kommission will die Deutsche Flugsicherung das nun ändern - und plant eine spektakuläre Übernahme.

Expansion in Richtung Atlantik? Im neuen Tower in Schönefeld bleibt den Lotsen Zeit zum Üben.

Expansion in Richtung Atlantik? Im neuen Tower in Schönefeld bleibt den Lotsen Zeit zum Üben.

(Foto: REUTERS)

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hegt Expansionspläne in Europa und blickt dabei insbesondere nach Großbritannien. "Die britische ist eine sehr gut aufgestellte Flugsicherung", sagte DFS-Aufsichtsratschef Klaus-Dieter Scheurle der "Financial Times Deutschland". Zwischen der deutschen und der britischen Flugsicherung könnten sich hochinteressante Synergieeffekte ergeben.

Zudem bekäme die DFS Zugang zu einem anderen sogenannten Air-Block. Aus diesen Blöcken setzt sich der europäische Luftraum zusammen. Scheurle sagte, durch einen Einstieg in Großbritannien würde die DFS noch stärker am Markt der Atlantikflüge teilhaben. Auch könnte sie eine Perspektive in den Beneluxstaaten bekommen.

Scheurle beklagte in dem Gespräch, die starke Fragmentierung des europäischen Luftraums. "Dadurch erreicht Europa weniger Effizienz als Lufträume, die sich in der Hand einer einzigen Flugsicherungsorganisation befinden."

Fliegen wie in den USA?

Als Positivbeispiel nannte der DFS-Chefkontrolleur die USA. Die von der EU-Kommission gestartete Initiative "Single European Sky" sei richtig, stoße aber in der Praxis auf Schwierigkeiten. So sei die deutsche Flugsicherung als GmbH organisiert, Frankreich habe dagegen eine Behörde.

Scheurle kritisierte auch, dass die EU-Kommission von allen europäischen Flugsicherungen eine Kostensenkung um zehn Prozent in vier Jahren verlangt. "Von pauschal von Brüssel verordneten Kostensenkungen halte ich wenig", sagte er. "Besser ist eine nationale Regulierung und eine engere Kooperation der europäischen Flugsicherungen untereinander."

Die DFS ist bislang nur im deutschen Luftraum für die Flugverkehrskontrolle zuständig. Sitz des privatrechtlich organisierten Unternehmens ist der Ort Langen in Hessen. Eigentümer der DFS ist der Bund. Ihm gehören 100 Prozent der Anteile.

Quelle: ntv.de, rts

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