20 Millionen für "Sponsored Stories" Facebook gibt klein bei
22.06.2012, 12:41 Uhr
Für 20 Millionen Dollar legt Facebook einen Rechtsstreit mit Nutzern über Datenmissbrauch bei Werbung bei.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für 20 Millionen Dollar beendet Facebook einen Rechtsstreit, bei dem seine Nutzer dem Onlinenetzwerk Datenmissbrauch für Werbezwecke vorwerfen. Es ist nicht der erste Prozess wegen unerlaubter Eingriffe in die Privatsphäre, in dem sich Facebook freikauft.
Facebook-Nutzer sollen künftig mehr Kontrolle über die Nutzung ihrer Daten für Werbung haben. Facebook zahlt mehr als 20 Mio. Dollar, unter anderem um besser über die Datensicherheit im Netz zu informieren, wie aus den veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der Streit drehte sich um die sogenannten "Sponsored Stories". Dabei wird Nutzern Werbung für Produkte gezeigt, die ihre Facebook-Freunde über die "Gefällt mir"-Funktion empfehlen. Firmen hoffen, dass Nutzer so von einem Produkt besser überzeugt werden, weil die Empfehlung von einem Freund kommt statt aus einer unpersönlichen Werbung.
Die fünf Kläger warfen dem weltgrößten sozialen Netzwerk aber vor, durch die Veröffentlichung von ihren "Gefällt mir"-Informationen in Zusammenhang mit bestimmten Firmen gegen kalifornisches Gesetz zu verstoßen, da die Nutzer nicht bezahlt würden und keine Möglichkeit hätten, diese Form der Werbung mit ihren Angaben zu verhindern. Durch die Verwendung ihrer Namen, Vorlieben und Fotos könne ihnen ferner wirtschaftlicher Schaden entstehen, argumentierten die Kläger.
Zu dem Vergleich gehört, dass Facebook-Mitglieder künftig kontrollieren können, welche Inhalte für Sponsored Stories verwendet werden dürfen. Diese neue Werbeform gilt als besonders wertvoll, da sie die Nutzer personalisiert anspricht und die Anzeigenkunden entsprechend gut dafür zahlen. Facebook wollte sich zu dem Rechtsstreit nicht äußern. US-Richterin Lucy Koh muss dem Vergleich noch zustimmen.
Quelle: ntv.de, rts