Wirtschaft

Erster Schritt zum IPO Facebook lüftet Geheimnisse

Mark Zuckerberg erhört die Rufe vom Finanzmarkt: Facebook geht an die Börse.

Mark Zuckerberg erhört die Rufe vom Finanzmarkt: Facebook geht an die Börse.

(Foto: REUTERS)

Der mit Spannung erwartete Börsengang des weltgrößten sozialen Netzwerks nimmt Formen an: Facebook legt seinen Börsenprospekt vor - und damit auch erstmals offizielle Zahlen zum Gewinn. Zum Termin für den Gang aufs Parkett hält sich das Unternehmen aber noch bedeckt.

Es ist vollbracht: Facebook hat den ersten Schritt auf seinem Weg an die Börse getan. Das weltgrößte soziale Netzwerk veröffentlichte seinen Börsenprospekt, mit dem es bei Investoren für seine Aktien wirbt. Einen Termin für den eigentlichen Gang aufs Parkett gibt es darin allerdings noch nicht. Dafür aber erste Zahlen zu den Gewinnen der vergangenen Jahre.

Wie das Börsenprospekt verrät, ist Facebook profitabel: Im vergangenen Jahr verdiente das Unternehmen unterm Strich 1 Mrd. Dollar, 2010 waren es 606 Mio. Dollar und 2009 immerhin 229 Mio. Dollar. Haupteinnahmequelle ist Werbung.

Facebook und VW

Das Volumen des Börsengangs liegt bei zunächst 5 Mrd. Dollar und damit nur halb so hoch wie ursprünglich erwartet. Allerdings kann sich diese Summe noch erhöhen. Es ist üblich, dass Firmen tiefstapeln, dann die Reaktion der Investoren abwarten und - falls genügend Nachfrage besteht - später den Preis erhöhen.

Doch selbst mit 5 Mrd. Dollar wäre Facebook immer noch einer der größten Internet-Börsengänge aller Zeiten. Suchmaschinenprimus Google kam bei seinem Börsengang im Jahr 2004 auf Einnahmen von 1,7 Mrd. Dollar. Zusammen mit den Aktien, die bei den Alteigentümern verblieben, lag die Gesamtbewertung damals bei 23 Mrd. Dollar. Bis heute sind daraus 189 Mrd. Dollar geworden.

US-Medien gingen bislang davon aus, dass Facebook beim Börsengang mit 75 Mrd. bis 100 Mrd. Dollar bewertet wird. Damit würde der Senkrechtstarter vom Firmenwert her in einer Liga mit dem Autokonzern VW oder dem Industriemulti Siemens spielen.

Termin noch offen

Zwar liegt der Börsenprospekt jetzt vor, bis zum eigentlichen IPO kann es aber noch Monate dauern. In dieser Zeit wirbt die Facebook-Führung um Gründer Mark Zuckerberg bei Investoren für ihr Unternehmen. Hilfe erhält Zuckerberg dabei von der US-Investmentbank Morgan Stanley; laut US-Medienberichten steht das Wall-Street-Haus endgültig als federführende Bank fest. Unklar ist dem "Wall Street Journal" zufolge allerdings noch die Börse, an der Facebook gelistet wird. Infrage kommen die altehrwürdige New York Stock Exchange und die vergleichsweise junge Technologiebörse Nasdaq.

Zuckerberg wollte die Kontrolle über sein Unternehmen lange nicht aus der Hand geben. Statt eines Börsengangs sammelte er in mehreren nicht öffentlichen Finanzierungsrunden Geld von großen Investoren ein. Schon heute ist Zuckerberg zumindest auf dem Papier Milliardär. Ihm gehört ein knappes Viertel an Facebook.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen