Ereignisse in Charlottesville Fackel-Hersteller betrübt wegen Nazi-Marsch
15.08.2017, 13:05 Uhr
Nationalisten und Rechtsextremisten marschierten mit Fackeln über den Campus der University of Virginia in Charlottesville.
(Foto: dpa)
Mit sogenannten Tiki-Fackeln ziehen Neonazis durch die Stadt Charlottesville in den USA - sehr zum Leidwesen des Herstellers. Dieser distanziert sich auf Facebook. Es ist nicht das einzige Unternehmen, das Handlungsbedarf sieht.
Nach dem rechtsextremen Aufmarsch in Charlottesville in den USA ist Fackelhersteller Tiki Brand betrübt wegen der Nutzung seiner Produkte durch Rassisten. Die Firma stehe "in keiner Weise mit den Ereignissen in Charlottesville in Verbindung und ist zutiefst betrübt und enttäuscht", erklärte das Unternehmen. "Wir unterstützen weder deren Botschaft noch die Nutzung unserer Produkte auf diese Art und Weise."
In der Universitätsstadt im Staat Virginia waren am Wochenende rechtsextreme Gruppen und weiße Rassisten aufmarschiert, darunter Mitglieder des rassistischen Ku Klux Klan. Viele von ihnen trugen Tiki-Fackeln. Die Proteste und Zusammenstöße mit Gegnern der Rechtsextremen eskalierten. Für eine Frau endete die Gewalt tödlich, als ein 20-Jähriger, der an der Demo teilgenommen hatte, sein Auto offenbar absichtlich in die Menge der Gegendemonstranten steuerte.
"Unsere Produkte werden hergestellt, um Hinterhofpartys aufzuwerten und damit sich Familie und Freunde zu Hause im Garten näherkommen", erklärte die Firma, die die Fackeln herstellt. Das Unternehmen Tiki Brand beschäftigt laut CNN Money rund 70 Mitarbeiter und gehört zu Lamplight Farms Inc. aus Wisconsin.
Neonazi-Webseite wird gekündigt
Auch andere Firmen haben sich von den Neonazis und Rassisten aus Charlottesville distanziert. Der Webhoster GoDaddy hat die Betreiber der Neonazi-Seite "Daily Stormer" aufgefordert, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Die Webseite hatte am Wochenende den Aufmarsch von Rechtsradikalen und Neonazis in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia unterstützt. Die bei einem Auto-Anschlag getötete 32-jährige Frau wurde auf der "Daily Stormer"-Seite zudem massiv verunglimpft und beleidigt.
Nach dem Rauswurf registrierte sich "Daily Stormer" bei Google. Ein Sprecher des Suchmaschinenbetreibers sagte später, man habe die Seite ebenfalls wegen Verletzung der Vertragskonditionen verbannt.
Quelle: ntv.de, kst/AFP