US-Wirtschaft wächst leicht Fed bleibt skeptisch
19.10.2011, 21:31 UhrDie US-Notenbank Federal Reserve lässt bei der Bewertung der Konjunkturaussichten in den Vereinigten Staaten Vorsicht walten. Das Wachstum sei schwach, heißt es im Beige Book. Am Arbeitsmarkt gibt es keine Verbesserung. Der Immobilienmarkt dümpelt weiter vor sich hin.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat im Rahmen ihres jüngsten landesweiten Konjunkturberichts ein vorsichtig positives Bild der Konjunktur gezeichnet. Wie aus dem Beige Book hervorgeht, wuchs die US-Wirtschaft im September und Anfang Oktober leicht, was vor allem an etwas gestiegenen Konsumausgaben lag. Allerdings gab es an den Arbeitsmärkten keine Verbesserung, so dass auch weiterhin ein nur schwaches Wachstum zu erwarten ist.
Die im Rahmen der Beige-Book-Umfrage gewonnenen Erkenntnisse fließen in die geldpolitischen Entscheidungen ein, die der Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed am 2. November bekannt geben wird. Nach der jüngsten Entscheidung des Gremiums, die Restlaufzeit der im Fed-Portfolio befindlichen Papiere zu verlängern, ist allerdings vorerst mit keiner besonders weitgreifenden Entscheidung zu rechnen. Zudem hat das FOMC zugesagt, die Zinsen bis Mitte 2013 sehr niedrig zu halten.
In den Berichten der regionalen Notenbanken hieß es, die Kontakte hätten von einem schwachen Wachstum berichtet und die Aussichten als "unsicherer" beschrieben. Gestützt wurde der private Konsum dem Bericht zufolge vor allem vom Tourismus und den Autoverkäufen, wobei die Autoabsätze von einer wieder besseren Verfügbarkeit von Fahrzeugen profitierten. Wegen der Erdbebenkatastrophe im Japan im März war es in den USA zu Lieferproblemen gekommen, die nun behoben sind. Am stärksten nahmen die Autoverkäufe in Bezirken San Francisco und New York zu.
Immobilienmarkt bleibt schwach
Allerdings stellten sich die Perspektiven für eine weitere Ausweitung des Konsums nicht besonders gut dar. In den Distrikten Boston, Richmond, Atlanta und Chicago sahen sich die Unternehmen durch die hohe Wachstumsunsicherheit an Einstellungen gehindert. Dabei nahm die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und im Kfz-Sektor zu. Cleveland, Atlanta und Chicago meldeten eine höhere Autoproduktion, Boston, Richmond, Chicago und St. Louis eine höhere Aktivität der Autozulieferer.
Die Bedingungen an den Märkten für Wohn- und Geschäftsimmobilien blieben laut Beige Book trotz einiger Verbesserungen landesweit schwach, was auch für Kreditnachfrage - mit Ausnahme der Hypothekenkredite - galt. Hinsichtlich der Inflationsentwicklung gab die Fed Entwarnung: Die Materialkosten inklusive Öl und Industriemetallen sanken in den meisten Distrikten. Zugleich blieb der Lohndruck schwach.
Quelle: ntv.de, DJ