Konjunktur macht Kummer FedEx bleibt vorsichtig
22.03.2012, 20:48 Uhr
Die Geschäfte laufen gut, aber nicht glänzend.
(Foto: REUTERS)
Ein starkes Weihnachtsgeschäft lässt bei Fedex die Kassen klingeln. Dennoch gibt sich der US-Paketdienst vorsichtig. Die Konjunktur habe sich nicht so stark entwickelt, wie erwartet, zudem belaste der hohe Spritpreis das Geschäft, heißt es. An der Börse zeigt man sich enttäuscht.
Im Gegensatz zu seinen Rivalen schlägt der US-Paketdienst FedEx leisere Töne an. Die Wirtschaft weise nicht die Stärke auf, die vor einem Jahr noch erwartet worden war, sagte FedEx-Finanzchef Alan Graf. Die hohen Spritpreise belasteten das Geschäft. Kunden würden sich aus Kostengründen verstärkt dazu entschließen, ihre Sendungen per Lkw und nicht per Flugzeug transportieren zu lassen. Trotz Unsicherheiten wegen der konjunkturellen Entwicklung hatten sich die Konkurrenten UPS und Deutsche Post weitaus zuversichtlicher gezeigt und erwarten dank des florierenden Online-Handels weiter sprudelnde Gewinne.
Das laufende vierte Geschäftsquartal sei zwar nach wie vor gut, sagte Graf. Mit seinen Erwartungen an die Geschäftsentwicklung blieb FedEx aber deutlich unter denen der Analysten. Während der Konzern selber mit 1,75 bis 2,00 Dollar Gewinn je Aktie rechnet, hatten die Experten 1,98 Dollar für möglich gehalten. An der Wall Street verlor der Anteilsschein über vier Prozent.
Von der jüngsten Neuordnung der Branche zeigte sich die weltweite Nummer Zwei unbeeindruckt. Die Strategie von FedEx in Europa werde sich durch die Übernahme des TNT-Geschäft von UPS nicht ändern, sagte Konzernchef Fred Smith. Das Geschäft dort sei profitabel. "Wir sind sehr zufrieden mit unseren Plänen und werden auch ohne Übernahmen weiter wachsen." Branchenprimus UPS war erst am Montag mit seinem 5,2 Mrd. Euro schweren Kaufangebot für den niederländischen Rivalen TNT Express erfolgreich.
Weihnachten ließ Kasse klingeln
Im dritten Quartal (per 29. Februar) bescherte das boomende Weihnachtsgeschäft auch FedEx einen mächtigen Gewinnsprung. Der Nettogewinn kletterte binnen Jahresfrist auf 521 Mio. Dollar nach 231 Mio. Dollar. Immer mehr Kunden bestellen ihre Waren im Netz und Paketdienste wie FedEx oder UPS liefern diese aus. Geringere Steuern und Kerosinzulagen hätten zu dem Ergebnis ebenfalls beigetragen, hieß es. Der Umsatz legte um neun Prozent auf 10,6 Mrd. Dollar zu.
Wegen der Treibstoffkosten modernisiert FedEx derzeit seine Flotte. So schafft der Konzern neue, treibstoffsparende Flugzeuge an und legt alte Maschinen still. Allerdings verschob FedEx auch die Auslieferung von einigen neuen Jets.
Quelle: ntv.de, sla/rts