Wirtschaft

5 Mio. Won für dicke Mitarbeiter Firma zahlt nach Betriebssport

Die Entscheidung der südkoreanischen Menschenrechtskommission ist eindeutig: Kein Chef darf dicke Mitarbeiter zum Abnehmen zwingen. Der Fall wirft Licht auf ein schwerwiegendes Problem: In beinahe allen entwickelten Volkswirtschaften steigt die Zahl der stark übergewichtigen Menschen immer weiter an - auch in Südkorea.

Übergewicht schon bei Kindern: Gefährlicher Mix aus falscher Ernährung, Bewegungsmangel und übermäßigem Medienkonsum.

Übergewicht schon bei Kindern: Gefährlicher Mix aus falscher Ernährung, Bewegungsmangel und übermäßigem Medienkonsum.

In Südkorea dürfen Unternehmen übergewichtige Angestellte nicht zum Abnehmen zwingen. In einer viel beachteten Entscheidung hat die nationale Menschenrechtskommission Südkoreas ein Unternehmen dazu verurteilt, einen 31-jährigen früheren Angestellten für erlittenes Unrecht zu entschädigen. Der Mann erhält 5 Mio. Won, was umgerechnet einer Summe von rund 3200 Euro entspricht.

Der Mann wurde demnach direkt nach seiner Einstellung gezwungen, zusammen mit fünf weiteren fettleibigen Angestellten an einem Trainingsprogramm teilzunehmen, das von Vorgesetzten überwacht wurde. Nach drei Monaten verließ er das Unternehmen.

Menschenrecht auf Übergewicht

Nach Aussagen des Unternehmens war der Sport freiwillig. Die Menschenrechtskommission bemängelte aber, interne E-Mails belegten das Gegenteil.

Den Angaben aus Südkorea zufolge wurden in den Schreiben fettleibige Angestellte namentlich genannt. Auch sollen sie gezwungen worden sein, ihre Kündigung für den Fall einzureichen, dass sie ihre Ziele zum Gewichtsverlust nicht erreichen. Zudem mussten sich die Angestellten der Kommission zufolge rechtfertigen, falls sie es nicht schaffen, dreimal täglich joggen zu gehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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