Sparsame Europäer Flaute im Einzelhandel
05.07.2010, 11:57 UhrDie europäischen Einzelhändler kämpfen weiterhin mit schwachen Umsätzen. Während die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau stagniert, beginnen die Länder rigide zu sparen, um ihre Schuldenberge abzubauen. Das tut dem Konsum nicht gut.
Die Arbeitslosigkeit verharrt in den 16 Euro-Ländern und den EU-Staaten trotz der Konjunkturerholung unverändert auf hohem Niveau. Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat war im Mai in der Euro-Zone jeder Zehnte arbeitslos. In der gesamten Europäischen Union beträgt die Arbeitslosenquote 9,6 Prozent.
Zusammen mit der Tatsache, dass die meisten Länder rigide Sparprogramme aufgelegt haben, wundert es nicht, dass sich der Einzelhandel in der Eurozone schwer tut. Wie die jüngsten Daten belegen, entwickelte er sich im Mai zum Vormonat schwächer als erwartet. Dafür wurde aber auf Jahresbasis allerdings überraschend ein Umsatzplus verzeichnet.
Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stiegen die Umsätze im gemeinsamen Währungsraum lediglich um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten sich mehr versprochen und einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert, nachdem im April ein revidierter Umsatzrückgang von 0,9 Prozent (vorläufig: minus 1,2 Prozent) verzeichnet worden war.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze in der Eurozone dagegen um 0,3 Prozent höher. Hier hatten Volkswirte umgekehrt ein Minus von 0,7 Prozent erwartet, nach einem Rückgang um revidiert 0,5 Prozent (vorläufig: minus 1,5 Prozent) im April.
Dänen und Polen kaufen am meisten
In der gesamten EU setzte der Einzelhandel im Mai 0,4 Prozent mehr um als im Vormonat, binnen Jahresfrist stellte sich ein Plus von 0,5 Prozent ein. Für April ergab sich revidiert ein monatliches Minus von 1,0 Prozent (vorläufig: minus 1,2 Prozent), gegenüber dem Vorjahr fielen die Umsätze ebenfalls um revidiert 1,0 Prozent (minus 1,6 Prozent).
Die höchsten Umsatzzuwächse wurden im Mai auf Monatssicht in Dänemark (plus 3,8 Prozent), Polen (plus 3,5 Prozent) und Estland (plus 1,7 Prozent) verzeichnet. Besonders starke Rückgänge gab es in Malta (minus 3,8 Prozent) und in Portugal (minus 0,8 Prozent).
Quelle: ntv.de, DJ