Wirtschaft

Lufthansa streicht 140 Frankfurt-Flüge Flugsicherung wieder im Streik

Bereits am Montag fallen rund 140 Flüge aus.

Bereits am Montag fallen rund 140 Flüge aus.

(Foto: REUTERS)

Und wieder wird am Frankfurter Flughafen gestreikt: Auf Reisende am größten deutschen Airport kommen erneut Einschränkungen zu. Der Dauer-Tarifkonflikt um nur 200 Mitarbeiter auf dem Vorfeld zerrt an den Nerven von Passagieren, Airlines und Flughafen-Betreiber Fraport. Allein für Montag streicht die Lufthansa rund 140 Flüge.

Die Reisenden am Frankfurter Flughafen müssen sich erneut auf tagelange Behinderungen durch Streiks einstellen. Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Lösung des Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) begann am Sonntagabend um 21.00 Uhr ein neuer Ausstand. Der Flughafenbetreiber Fraport nannte den bis Donnerstagfrüh angesetzten Streik "völlig überzogen".

Die Lufthansa strich am Montag rund 140 Flüge. Betroffen sei der Kurz- und Mittelstreckenverkehr in Deutschland und Europa, teilte das Unternehmen mit. Langstreckenflüge würden dagegen "weitestgehend planmäßig" abgefertigt. 80 Prozent des Flugbetriebs könne am Montag voraussichtlich wie geplant laufen, sagte ein Sprecher. Am Sonntagabend nahm die Lufthansa wegen des späten Beginns des Streiks der Vorfeldmitarbeiter nur einige wenige Flüge aus dem Programm.

Die Mitglieder in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht des Flughafenbetreibers Fraport seien bis Donnerstag um 05.00 Uhr früh zum Arbeitskampf aufgerufen, erklärte GdF-Sprecher Matthias Maas. GdF-Tarifvorstand Markus Siebers drohte mit einem langen Konflikt. "Wir halten das mehrere Wochen durch", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

Angleichung an Münchner Tarife möglich

Ein Fraport-Sprecher erklärte, die GdF-Funktionäre hätten sich "vergaloppiert, und das müssen jetzt wieder Passagiere, Fluggesellschaften und Beschäftigte ausbaden". Der Flughafenbetreiber forderte die GdF auf, "ihre hohen Forderungen im zweistelligen Prozentbereich zu überdenken, die Streikmaßnahmen zu beenden und das gute Angebot anzunehmen", die eine Angleichung an die Münchner Tarifniveaus darstelle.

GdF-Sprecher Maas hatte sich zuvor enttäuscht über das neue Angebot von Fraport geäußert. Dieses sei schlechter gewesen als das vor der Schlichtung vorgelegte und habe die etwa hundert Angestellten der sogenannten Vorfeld-Aufsicht gar nicht mehr enthalten.

Die neuen Gespräche zwischen den Tarifparteien waren nach einem fünftägigen Streik auf Deutschlands größtem Flughafen erst am Donnerstag wieder aufgenommen worden. Am Freitagabend teilten Fraport und die GdF das Scheitern der Gespräche mit.

Gehälter, Arbeitszeiten und Zulagen

Bei dem Tarifkonflikt geht es um Gehälter, Arbeitszeiten und Zulagen für 200 Beschäftige in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale. Das von den Tarifverhandlungen betroffene Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, die jedoch eine zentrale Rolle am Flughafen einnimmt. Sie weist Flugzeugen ihre Parkpositionen zu oder lotst sie dorthin.

Der Flughafenbetreiber betonte, an den bisherigen Streiktagen seien mehr als 80 Prozent der Flugbewegungen sichergestellt worden, bei internationalen Flügen habe es keine Einschränkungen gegeben. Auch bei dem neuen Streik will Fraport möglichst viele Maschinen starten und landen lassen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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