Die Rückkehr der Privatanleger Fonds-Chefs feiern Trendwende
12.03.2012, 15:38 UhrDie Daten des Branchenverbands BVI deuten eine Art Gezeitenwechsel in der privaten Geldanlage an: Nach Jahren der Verunsicherung stecken die Deutschen demnach wieder mehr Geld in Aktien-, Renten- oder Mischfonds.

Kapital ist ein scheues Reh: Fonds sollen jetzt einfacher, sicherer und auch transparenter werden.
(Foto: Reuters)
Die Fondsgesellschaften in Deutschland sehen Licht am Ende des Tunnels: Die massiven Mittelabflüsse aus den für Privatanleger aufgelegten Publikumsfonds wurden im Januar gestoppt, teilte der Branchenverband BVI mit. Erstmals seit Juli 2011 verzeichneten die Fonds wieder mehr Käufe als Rückgaben von Anteilsscheinen.
Unter dem Strich sammelten sie den BVI-Angaben zufolge 1,4 Mrd. Euro an frischen Geldern ein. Gefragt waren dank des starken Jahresauftakts an den Börsen vor allem Aktienfonds, gefolgt von Mischfonds und Rentenfonds. Aus Geldmarktfonds hielten die Abflüsse an.
Auch Spezialfonds für institutionelle Kunden sammelten neue Gelder ein. Insgesamt verwaltete die deutsche Fondsbranche per Ende Januar ein Vermögen von über 1,8 Billionen Euro - und damit etwas mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Branche durchlebt ungewohnt harte Zeiten: 2011 war für viele Fondsgesellschaften enttäuschend. Dazu kommen neuen Formen der Kapitalanlage, die den klassischen Fonds spürbar Konkurrenz machen. Verunsichert durch die Euro-Schuldenkrise liefen die Kleinanleger in den vergangenen Monaten in Scharen davon.
Wenn Anleger überhaupt in Kapitalmarktprodukte investierten, dann vermehrt in vergleichsweise günstige börsennotierte Indexfonds (ETFs), die Indizes eins zu eins abbilden. Klassische Investmentfonds bluteten aus, die Privatanleger gaben sicheren Anlagen wie Festgeldkonten den Vorzug.
Um für scheue Kleinanleger wieder attraktiv zu werden, bastelt die Branche derzeit an neuen Fondsprodukten, die möglichst einfach, sicher und transparent sein sollen.
Ob die Rechnung aufgeht, ist Experten zufolge noch längst nicht absehbar. Der Mittelzustrom im Januar dürfte eher auf den allgemeinen Aufwärtstrend am Aktienmarkt zurückgehen
Quelle: ntv.de, rts