400.000 neue Jobs Foxconn will kräftig aufstocken
18.08.2010, 22:06 UhrDie starke Nachfrage nach Elektronik-Artikeln überrollt den Weltmarktführer Foxconn regelrecht. Nach einem starken Umsatzplus im ersten Halbjahr plant der Konzern hunderttausende neue Arbeitsplätze in China. Dort hatte sich eine Reihe von Foxconn-Mitarbeitern in diesem Jahr das Leben genommen.

Auf gemeinsamen Veranstaltungen versucht Foxconn die Moral unter den Mitarbeitern zu stärken.
(Foto: AP)
Der weltgrößte Elektronik-Hersteller Foxconn, der nach einer Selbstmordserie unter seinen Beschäftigten in die Schlagzeilen geraten war, will bis zu 400.000 neue Arbeiter einstellen. Die Mitarbeiterzahl in China solle binnen eines Jahres auf 1,2 bis 1,3 Mio. steigen, sagte ein ranghoher Foxconn- Vertreter. Auslöser sei ein sprunghafter Geschäftsanstieg - im ersten Halbjahr schoss der Umsatz um die Hälfte in die Höhe.
Der Konzern aus Taiwan produziert für westliche Elektronik- Giganten wie Apple, Hewlett- Packard oder Dell. Für die Media-Märkte in China wurde ein Joint Venture gegründet und ist auch Partner der Metro-Gruppe, die in China und anderen asiatischen Märkten massiv expandieren will.
Zaghafte Schritte nach Selbstmorden
Foxconn war heftig kritisiert worden, nachdem sich rund ein Dutzend Arbeiter der Fabrik im südchinesischen Shenzhen das Leben nahm. Die Selbstmorde lösten eine Diskussion über die Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und einen als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn aus. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. Nach den Selbstmorden wurden die Löhne für die Mitarbeiter Anfang des Sommers zum Teil verdoppelt.
Als eine weitere Reaktion will das Unternehmen neue Fabriken näher zum Wohnort seiner Arbeiter bauen. Derzeit arbeitet etwa die Hälfte der rund 900.000 Mitarbeiter in Shenzhen. Vor allem chinesische Experten hatten als mögliche Ursache für die Selbstmorde auf die persönliche Isolation vieler junger Arbeiter hingewiesen, die ihr soziales Umfeld aufgaben, um in der Riesenfabrik zu arbeiten.
Quelle: ntv.de, dpa