Wirtschaft

Fitch bleibt gnädig - vorerst Frankreich behält Bestnote

Schlittschuhläufer in Paris: Frankreich bewegt sich weiter auf dünnem Eis.

Schlittschuhläufer in Paris: Frankreich bewegt sich weiter auf dünnem Eis.

(Foto: Reuters)

Frankreich kann sich weiter mit der Fitch-Bewertung "AAA" schmücken. Allerdings muss sich das Land weiter um Reformen bemühen, mahnt die Ratingagentur. Denn ansonsten bestehe eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, die Höchstnote noch zu verlieren.

Anders als die beiden anderen großen Ratingagenturen hat Fitch die Bestnote für die Kreditwürdigkeit Frankreichs bestätigt. Die Ratingagentur behielt zwar die Bewertung "AAA" bei, versah diese aber mit einem negativen Ausblick, wie das Unternehmen mitteilte. Die großen US-Ratingagenturen Standard & Poor's sowie zuletzt Moody's im November hatten Frankreich hingegen die Bestnote entzogen und dies mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit und fehlenden Reformen begründet.

Bei allen drei Ratingagenturen ist Frankreich nun mit einem negativen Ausblick versehen, was mittelfristig zu einer - weiteren - Herabstufung führen kann. Fitch sieht eine gut 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft ihre Höchstnote 2013 verlieren könnte. Die Agentur verwies in einer Erklärung darauf, dass das Unternehmen eine mögliche Herabstufung entsprechend dem "Tempo und Umfang von Wirtschaftsreformen" prüfen werde. Ein entscheidender Punkt sei dabei die geplante Arbeitsmarktreform. Auch die Einhaltung der Defizitziele und die Entwicklung der Euro-Krise nannte Fitch als weitere wichtige Indikatoren.

Fitch hob hervor, dass sich die französische Regierung zu Reformen bekannt habe. Dennoch seien die bisher angekündigten Maßnahmen "wahrscheinlich nicht ausreichend", um den Niedergang der französischen Wettbewerbsfähigkeit zu stoppen. Bei der Arbeitsmarktreform werde sich die Reform-Entschlossenheit der sozialistischen Regierung erneut zeigen.

Fitch hatte bereits signalisiert, dass die Ratingagentur, die sich zur Hälfte im Besitz französischer Investoren befindet, der neuen Regierung in Paris erst einmal Zeit für Reformen lassen und an der Bestnote AAA in diesem Jahr nichts mehr ändern wolle.

Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici sprach im Sender Europe 1 von einer "Ermutigung" für den Reformkurs der sozialistischen Regierung. Die Einschätzung von Fitch sei aber auch ein "Ansporn", denn die Agentur habe deutlich gemacht, dass dieser Weg fortgesetzt werden müsse.

Quelle: ntv.de, AFP

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