Wirtschaft

"Giftpapier" für den Präsidenten Frankreichs Arbeitgeber preschen vor

Frankreich leidet unter einem riesigen Reformstau. Die dortige Arbeitgeberverband wartet nun mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog auf. Die Vorschläge werden bereits heiß diskutiert. Gewerkschafter sprechen von einer "Provokation".

Was setzt François Hollande von den Vorschlägen um?

Was setzt François Hollande von den Vorschlägen um?

(Foto: AP)

Streichung von Feiertagen, Lockerung der 35-Stunden-Woche u nd Verträge unterhalb der Mindestlohn-Grenze: Der französische Arbeitgeberverband Medef hat in Paris diese Forderungen vorgelegt, um im Gegenzug eine Million Arbeitsplätze in den nächsten fünf Jahren in Frankreich schaffen zu können.

Der rund hundert Seiten lange Maßnahmenkatalog umfasst weitere Vorschläge, um die französische Wirtschaft aus der "Krise" zu führen. Er soll ein Beitrag der Unternehmer zu dem von Staatspräsident François Hollande angestrebten Verantwortungspakt für mehr Arbeitsplätze sein.

Gewerkschafter sind sauer

Der Verantwortungspakt sieht Milliarden-Entlastungen für Unternehmen im Gegenzug für die Schaffung von Jobs vor. Bei den regierenden Sozialisten und den Gewerkschaften hatten schon die bisherigen Zugeständnisse an die Arbeitgeber in den vergangenen Monaten für Unmut und Widerstand gesorgt. Kernpunkte des nun vom Arbeitgeberverband Medef vorgelegten Forderungskatalogs waren bereits in den vergangenen Tagen durchgesickert und hatten die Debatte zusätzlich angeheizt. Gewerkschafter sprachen von "Provokation".

Der Arbeitgeberverband schlägt nun konkret vor, zwei der elf Feiertage in Frankreich zu streichen, um 100.000 Stellen zu schaffen. Zudem will der Medef über die Länge der Arbeitszeit in den einzelnen Unternehmen verhandeln. Mit Blick auf die 35-Stunden-Woche hieß es, die unterschiedliche Situation in Branchen und Unternehmen müsse berücksichtigt werden. Für Langzeitarbeitslose schlägt der Verband die Möglichkeit von staatlich unterstützten Verträgen vor, um die Kosten für die Arbeitgeber unter die Mindestlohn-Grenze zu drücken.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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