Wirtschaft

Weniger Gewinn, mehr Passagiere Fraport enttäuscht Investoren

(Foto: dpa)

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport verfehlt die Erwartungen der Märkte deutlich: Der Gewinn schrumpft, obwohl mehr Passagiere den Flughafen benutzen. Die Aktien geben nach, denn auch die Sorge um weitere Streiks belastet die Papiere.

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Fraport hat trotz höherer Passagierzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr Jahr einen Gewinnrückgang verbucht und damit die Erwartungen der Märkte deutlich enttäuscht. Der Überschuss ist 2011 um 7,6 Prozent auf 250,8 Mio. Euro gesunken, im Vorjahr waren es noch 263 Mio. Euro gewesen. Analysten hatten wegen neuer Rekordwerte bei den Passagierzahlen aber mit einem Anstieg von durchschnittlich 10 bis 15 Prozent gerechnet. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch einen einmaligen positiven Steuereffekt besonders hoch ausgefallen. Bereinigt um diesen Sondereffekt hätte das Unternehmen 2011 nach eigenen Angaben eigentlich rund 60 Mio. Euro mehr als im Vorjahr verdient. Der Konzernumsatz stieg 2011 um acht Prozent auf knapp 2,37 Mrd. Euro. Damit entsprach Fraport den Analystenerwartungen. Für 2011 solle erneut eine Dividende von 1,25 Euro je Aktie geschlagen werden.

Nach der Vorlage der Jahreszahlen gaben die Aktien von Fraport nach. Auch für 2012 wagt der Flughafenbetreiber nur einen vorsichtigen Ausblick. Im laufenden Jahr erwartet Fraport zwar weiteres Wachstum bei den Passagierzahlen, dem Umsatz und dem operativem Ergebnis. Allerdings könnten die Streiks in Deutschland auf das Ergebnis drücken und dazu führen, dass die Passagierzahlen um weniger als 4 Prozent steigen.

Bei einer Investorenkonferenz im Januar hatte das Unternehmen bis 2015 noch ein jährliches Wachstum von 4 bis 7 Prozent angekündigt. Trotzdem soll der Umsatz 2012 auf mehr als 2,5 Mrd. Euro steigen und das operative Ergebnis um mindestens 5 Prozent wachsen. Das Konzernergebnis soll im laufenden Geschäftsjahr in etwa auf dem Niveau von 2011 bleiben. "Die Prognose könnte jedoch von weiteren Streikaktivitäten negativ beeinflusst werden", warnte Fraport. Aktuell befindet sich der Flughafenbetreiber in einem Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und mit Verdi. Zwar hat das Arbeitsgericht Frankfurt den Streik der GdF vorerst beendet, das Unternehmen büßte aber bereits 4 Mio. Euro Nettogewinn ein. Die Auswirkungen des Verdi-Warnstreiks bei Fraport Security Services sind noch nicht bekannt.

Der Flughafen Frankfurt stellte 2011 einen neuen Passagierrekord auf. Die Zahl von 56,44 Mio. Fluggästen lag um 6,5 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres. Hier profitierte das Unternehmen sicherlich auch von der neuen Landebahn, die im Oktober in Betrieb genommen wurde. Auch die ausländischen Flughäfen waren gut frequentiert, weshalb die Passagierzahlen der Fraport-Gruppe um 9,1 Prozent 96,63 Mio. Fluggästen kletterten.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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