Wirtschaft

Asche, Streik und Schneechaos Fraport zählt mehr Gäste

Im Anflug auf Frankfurt am Main: Kein Schnee, kein Streik, keine Asche.

Im Anflug auf Frankfurt am Main: Kein Schnee, kein Streik, keine Asche.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Betreiber des größten deutschen Luftdrehkreuzes in Frankfurt am Main kann alles in allem zufrieden auf das Jahr 2010 zurückblicken. Die Zahl der Passagiere wächst, auch bei der Luftfracht geht es kräftig aufwärts. Fraport-Chef Schulte ist sich sicher: Das Auslandsgeschäft wird immer wichtiger.

"Das Auf und Ab in 2010 glich zeitweise der Fieberkurve der Börse an hektischen Tagen."

"Das Auf und Ab in 2010 glich zeitweise der Fieberkurve der Börse an hektischen Tagen."

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Flughafenbetreiber Fraport hat 2010 trotz zum Teil widriger Witterungsbedingungen, der Vulkanasche aus Island und eines Pilotenstreiks insgesamt sowohl die Passagierzahlen als auch die Frachtmenge gesteigert.

Einschließlich der Auslandsflughäfen im türkischen Antalya, in Perus Hauptstadt Lima sowie Burgas und Varna in Bulgarien kletterte die Zahl der Fluggäste im Fraport-Konzern insgesamt um 8,9 Prozent auf rund 88,6 Millionen, wie das Unternehmen mitteilte.

Dank der guten Wirtschaftsentwicklung, die die Reiselust nach der Krise wieder steigen ließ, starteten und landeten auf dem größten deutschen Flughafen Frankfurt am Main im vergangenen Jahr gut 53 Millionen Menschen. Das ist ein Plus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Fraport erreichte damit in Frankfurt trotz der schneebedingten Annullierungen und Verspätungen im Dezember das selbstgesetzte Jahresziel.

Stefan Schulte auf einem Teilstück der neuen Landebahn Nordwest: Ohne Annullierungen 1,4 Millionen Passagiere mehr (Archivbild).

Stefan Schulte auf einem Teilstück der neuen Landebahn Nordwest: Ohne Annullierungen 1,4 Millionen Passagiere mehr (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Wegen der wetterbedingten Flugausfälle musste der Frankfurter Flughafen im zurückliegenden Monat dagegen einen Rückgang um 1,6 Prozent auf 3,8 Millionen Passagiere hinnehmen. Weniger als die Hälfte aller Flüge konnte am Drehkreuz Frankfurt im Dezember pünktlich starten und landen.

Die Auslandsflughäfen glichen dies jedoch mehr als aus: Konzernweit wuchs die Zahl der Fluggäste im Dezember um 2,5 Prozent auf 5,2 Millionen. Das Auslandsgeschäft kommt nach Fraport-Angaben mittlerweile auf einen Umsatzanteil von 20 Prozent. Beim operativen Ergebnis liegt der Auslandsbeitrag bei 30 Prozent.

Fast 20 Prozent mehr Luftfracht

Kräftig aufwärts ging es bei der Luftfracht, die 2009 immens unter der Wirtschaftskrise gelitten hatte. 2010 wuchs das Aufkommen im Fraport-Konzern um gut ein Fünftel auf rund 2,6 Mio. Tonnen Fracht und Luftpost. Davon entfielen fast 2,3 Mio. Tonnen auf Frankfurt.

Heftiger Schneefall hatte Ende Dezember den Flugverkehr an Europas Flughäfen zeitweise zum Erliegen gebracht. Davon war auch der Frankfurter Flughafen betroffen. Ähnliche Beeinträchtigungen hatte es bereits zu Jahresbeginn 2010 gegeben. Im Februar hatte ein mehrtägiger Pilotenstreik für zum Teil erhebliche Behinderungen gesorgt.

Im April hatte ein Vulkanausbruch auf Island den europäischen Luftraum mit einer Aschewolke überzogen, woraufhin die Flugaufsichtsbehörden ein mehrtägiges Flugverbot ausgesprochen hatten.

"Das Auf und Ab in 2010 glich zeitweise der Fieberkurve der Börse an hektischen Tagen", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. Im gesamten Jahr fielen in Frankfurt rund 22.000 Flüge aus - 15.000 mehr als normalerweise. Ohne die Streichungen wäre das Passagierwachstum nach Einschätzung des Unternehmens um 1,4 Millionen Menschen höher ausgefallen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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