Wirtschaft

Wer will, wer hat noch nicht? Frische Bonds aus Euroland

Das hochverschuldete Griechenland sammelt wieder erfolgreich frisches Geld ein. Allerdings ist die Nachfrage im Vergleich zum Jahresende merklich zurückgegangen – bei gleichzeitig steigenden Renditen. Das gleiche gilt für Italien-Bonds.

Der ganz große Andrang ist nicht mehr zu verzeichnen. Vielleicht wartet manch einer oder eine jetzt lieber ab, bis die neuen EFSF-Anleihen Ende Januar platziert werden.

Der ganz große Andrang ist nicht mehr zu verzeichnen. Vielleicht wartet manch einer oder eine jetzt lieber ab, bis die neuen EFSF-Anleihen Ende Januar platziert werden.

(Foto: REUTERS)

Athen hat bei einer Auktion von Geldmarktpapieren mit sechs Monaten Laufzeit statt der geplanten 1,5 Mrd. Euro immerhin stolze 1,95 Mrd. Euro einsammeln können. Wie das Finanzministerium in Athen mitteilte, lag die Rendite bei 4,9 Prozent. Der Zinssatz war damit 0,08 Prozentpunkte höher als im November, aber immer noch leicht niedriger als der "psychologische Grenzwert" von fünf Prozent wie Finanzexperten sagten.

Trotz satter Rendite ist die Nachfrage nach griechischen Geldmarktpapieren gesunken. Die Emission neuer Papiere mit einer Laufzeit von 26 Wochen war "nur noch" 3,4-fach überzeichnet, wie die Finanzagentur mitteilte. Im November lag die Nachfrage noch 5,15-fach über dem Angebot. Insgesamt nahm Griechenland 1,95 Mrd. Euro am Markt auf.

Weniger Interesse an Italien-Bonds

Auch Italien stieß mit einem neuen Zwölfmonatspapier auf eine etwas geringere Nachfrage bei den Anlegern. Die Emission war 1,635-fach überzeichnet, nach noch 2,001-fach im Dezember. Die Rendite erreichte zugleich mit 2,067 Prozent den höchsten Stand seit Dezember 2008.

Athen leiht sich immer wieder kleinere Summen für eine kurze Laufzeit, um zu "fühlen", wie die Märkte reagieren. Der Weg zur Genesung ist jedoch noch lang: Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU hatten im vergangenen Mai ein Rettungspaket für Griechenland auf den Weg gebracht, das insgesamt 110 Mrd. Euro über drei Jahre umfasst. Zuvor hatten Ratingagenturen griechische Staatsanleihen auf Ramschstatus abgewertet, die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen des hochverschuldeten Landes stiegen über zehn Prozent.

Vorsicht und Kontrolle

Kontrolleure der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission sowie des IWF prüfen nun in Athen laufend die Bücher. Von ihren Berichten hängt es ab, ob es weitere Finanzspritzen gibt. Die nächste Kontrolle steht für Ende Februar an. Im März hofft Athen, die nächste Tranche der Hilfe in Höhe von insgesamt 15 Mrd. Euro zu erhalten.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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