Wirtschaft

Siemens-Aktionäre machen mobil Frist für Klage gesetzt

Heinrich von Pierer

Heinrich von Pierer

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In der Siemens-Schmiergeldaffäre haben Aktionäre dem deutschen Technologiekonzern ein Ultimatum für eine Klage gegen frühere Vorstände gestellt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, setzten drei Pensionsfonds aus den USA dem Unternehmen in einem anwaltlichen Schreiben eine Frist bis zum 8. November, um gegen die früheren Konzernchefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld sowie gegen vier weitere ehemalige Vorstände vorzugehen.

Falls Siemens bis zu diesem Datum keine Klage einreiche, wollten die Aktionäre dies gerichtlich erzwingen. Die Pensionsfonds streben "größtmöglichen Schadenersatz" an, wie die "SZ" unter Berufung auf das Schreiben berichtet.

Der Aufsichtsrat von Siemens drohte den Ex-Vorständen bereits im September mit einer Klage, sollten sie sich nicht bis Mitte November zur Zahlung von Schadenersatz bereit erklären. Der Konzern verlangt nach Informationen der "SZ" sechs Mio. Euro von Pierer, jeweils vier Mio. Euro von weiteren Ex-Managern und zwei Mio. Euro von Kleinfeld. In Konzernkreisen heißt es demnach, die meisten früheren Vorstände seien offenbar zu einem Vergleich bereit. Pierer wolle aber nicht zahlen.

Siemens macht geltend, durch die früheren Schmiergeldpraktiken im Unternehmen einen Schaden in Milliardenhöhe erlitten zu haben. Pierer und Kleinfeld bestreiten den Vorwurf, sie hätten die Geschäfte des Unternehmens nicht genau genug kontrolliert und damit die Korruption möglich gemacht. Kleinfeld wird nach Informationen der "SZ" in der kommenden Woche zu Gesprächen in München erwartet. Bei der Staatsanwaltschaft läuft ein Bußgeldverfahren gegen ihn, Pierer und weitere ehemalige Vorstandsmitglieder.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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