Wirtschaft

Tausende Kunden betroffen GDL legt Privatbahnen lahm

Die GDL gibt keine Ruhe, bis alle Lokführer den gleichen Lohn erhalten.

Die GDL gibt keine Ruhe, bis alle Lokführer den gleichen Lohn erhalten.

(Foto: dpa)

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL bestreikt für 24 Stunden gezielt die sechs größten privaten Bahnbetreiber (G-6). Besonders betroffen sind der Norden und Osten Deutschlands. Der Ausstand soll erst Dienstagfrüh enden. Die Deutsche Bahn ist vom Lokführer-Streik nicht betroffen. Die G-6 fordern die GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat am Montag die Wettbewerber der Deutschen Bahn bestreikt. In den betroffenen Unternehmen seien drei Viertel aller Züge ausgefallen, erklärte die Gewerkschaft. Betroffen vom Arbeitskampf waren vor allem der Norden und der Osten der Bundesrepublik.

"Wir sind mit der Streikbeteiligung sehr zufrieden", erklärte der GDL-Vorsitzende Klaus Weselsky. Die Lokführer wollen noch bis Dienstagfrüh Strecken der sechs größten privaten Bahnbetreiber (G-6) bestreiken. Zum kompletten Stillstand kam es nach Gewerkschaftsangaben dabei bei der Vogtland-Bahn. Auch bei der Eurobahn in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sei "so gut wie nichts mehr" gelaufen, teilte die GDL in einer Zwischenbilanz mit.

Die in Norddeutschland verkehrende Metronom-Bahn, an der der private Bahnbetreiber Benex beteiligt ist, sei in den Morgenstunden "sehr betroffen" gewesen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Gleiches gilt laut Unternehmen Veolia für die Nord-Ostsee-Bahn und den Harz-Elbe-Express.

Auf beiden Veolia-Strecken versuche das Unternehmen, ausfallende Züge durch Busverbindungen zu ersetzen. "Wir konnten damit die normalen Verbindungen für die Fahrgäste weitgehend aufrecht erhalten", sagte eine Veolia-Sprecherin. Auch die Vogtlandbahn und die Ostdeutsche Eisenbahn beförderten ihre Fahrgäste in Bussen statt Zügen, wie die Konzerne mitteilten.

Deutsche Bahn nicht betroffen

Einzelne Störungen gab es Unternehmensangaben zufolge auch auf den übrigen Strecken der G-6. Demnach fielen auf den Verbindungen der Hessischen Landesbahn, bei den in Nordrhein-Westfalen verkehrenden Keolis-Zügen und dem Essener Bahnbetreiber Abellio punktuell Züge aus. Keine Beeinträchtigungen gab es demnach etwa auf den Strecken der Berchtesgadener-Land-Bahn und von Agilis, die beide in Bayern verkehren.

Die Veolia-Sprecherin forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zu einer Einigung seien "Kompromisse von beiden Seiten" nötig, "das hat die GDL bisher nicht getan", sagte sie. Die Gewerkschaft warf den Privatbahnen derweil erneut vor, "keine verhandelbaren Angebote" für einen bundesweit geltenden Flächentarifvertrag vorgelegt zu haben.

Die Deutsche Bahn und der private Güterverkehr sind von dem Streik nicht betroffen. Mit den Güterverkehr-Unternehmen schloss die GDL bereits einen Tarifvertrag ab, mit der Deutschen Bahn nahm sie in der vergangenen Woche wieder Tarifverhandlungen auf.

Die GDL fordert einen bundesweit gültigen Flächen-Tarifvertrag für alle rund 26.000 Lokführer in Deutschland. Anfang März waren die Verhandlungen zwischen den G-6 und der GDL gescheitert. Mittlerweile haben die Privatbahnen ihr ursprüngliches Verhandlungsbündnis aufgelöst, sodass die GDL nun mit allen rund 25 Tochterunternehmen der G-6 einzeln über Tarifverträge verhandeln muss.

Quelle: ntv.de, AFP

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